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DGB Duisburg begrüßt polizeiliches Verbot von proNrw-Demo

Der regionale Deutsche Gewerkschaftsbund begrüßt ausdrücklich das ausgesprochene Verbot der Duisburger Polizei, einen Aufmarsch von proNrw am Gedenktag der Pogromnacht stattfinden zu lassen. An eben diesem 09. November ist es genau 75 Jahre her, dass auch in Duisburg Synagogen angezündet wurden, Geschäfte jüdischer Familien wurden geplündert, zerstört und angezündet. Intoleranz, Hass und Gewalt breiteten sich aus. Menschen wurden wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, wegen ihrer Parteizugehörigkeit oder gewerkschaftlicher Aktivität verfolgt, verhaftet und ermordet. „Ausgerechnet diesen Jahrestag will proNrw ausnutzen zu erneuten Aufmärschen in Duisburg. Und dort Ängste schüren und Menschen aufhetzen“, kritisiert die Vorsitzende, Angelika Wagner. „In unserer Stadt leben und arbeiten fast eine halbe Mio. Menschen aus über 130 Nationen zusammen. Mit allen Konflikten, die wir bisher immer gemeinsam gemeistert haben. Wir sind eine weltoffene Stadt und das wollen wir bleiben. Diese gelebte Solidarität wollen wir nicht von anderen, von außen einreisenden Sprücheklopfern zerstören lassen. Deswegen rufen wir alle BürgerInnen unserer Stadt auf: Kommen Sie zu uns und nicht zu denen!“

 

Der DGB weist darauf hin, dass unabhängig vom weiteren juristischen Verlauf des Demoverbotes die GeDenkveranstaltung durchgeführt wird. Am  09. November beginnt um 13.00 Uhr ein GeDenkspaziergang zu zwei Stolpersteinen – Stolpersteine sind die kleinen Messingwürfel, die vor Wohnhäusern und auf Plätzen in den Gehweg eingelassen an die Morde im Faschismus erinnern.

In Neumühl gibt es einen Stolperstein für Fritz Mühlstein. Er betrieb dort ein Textilgeschäft. In der Pogromnacht wurde es in Brand gesteckt. Fritz Mühlstein wurde 1938 in das KZ Dachau gebracht, 1944 wurde er im KZ Auschwitz ermordet.

Am Stolperstein auf der Lehrerstr. 2  beginnt die GeDenkveranstaltung und sie wird beendet am Stolperstein für Albert Cipek auf der Fiskusstr. 16. Albert Cipek war Bergmann und lebte in Neumühl. Die Nazis sperrten ihn als KPD-Mitglied ein und ermordeten ihn.

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