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Duisburg 08: Schiri Orhan Yildirim musste vor Trainer geschützt werden

Rainer Müller, Jugendwart und Vorstand von Duisburg 08 sieht Anlass zu folgender Feststellung: „Duisburg 08 ist kein Türkenverein. Der türkisch geprägte Verein im unserem Stadtteil Hochfeld ist seit mehr als 25 Jahren der HSV Hilal Duisburg. Uns müsste man aber an Hand der Farben rot versus grün-weiß eigentlich ganz gut auseinanderhalten können.“

Müller weiter: „Die allermeisten Spieler bei uns sind Deutsche und trainiert wird bei uns ausschließlich auf Deutsch. Klar gibt es bei uns eine Reihe von Spielern und Trainern bei deren Namen man etwas anderes denken würde, aber sprechen Sie doch mal mit denen. Wenn Sie die Serifoski-Brüder, zwei unserer Jugendtrainer, am Telefon haben sprechen die besser Hochdeutsch als so mancher Bayer.“ Beide sind in Mülheim an der Ruhr geboren. „Es kann doch nicht sein, dass die gleichen Leute die dem deutschen Nationalspieler Mesut Özil zujubeln eine Fußballmannschaft als ‚Türkenmannschaft‘ beschimpfen weil einige der Spieler dunkle Haare und dunkle Augen haben und nicht Hans, Joachim oder Jan-Hendrik heißen.“, so Müller weiter.

Müllers Grund für diese Klarstellung ist ein Ereignis beim Heimspiel der C-Jugend von Duisburg 08 gegen den DSV 1900 am vergangenen Samstag. Bereits in der 1. Spielminute ging Duisburg 08 durch einen Treffer von Egzon Krasniqi mit 1:0 in Führung. Doch die Freude währte nicht lang. Der erste Gegentreffer kam in der 5. und der 2. in der 9. Minute. Der DSV 1900 lag also vorne.
Verbal-Attacken auf den Schiedsrichter trotz Führung

In der 12. Minute kam es offenbar zu einer Situation, die der Trainer von 1900 als Elfmeter gesehen hat, der Schiedsrichter aber nicht. Eine Situation, wie sie im Fußball tausendfach an der Tagesordnung ist, ganz gemäß dem bekannten Prinzip: Abseits ist, wenn der Schiri pfeifft. Doch das sahen einige der 1900-Anhänger am Spielfeldrand offenbar anders und es wurden auf türkisch Beleidigungen gegen den Schiedsrichter gerufen, die an dieser Stelle lieber unübersetzt blieben. Auch mussten einige Personen aufgefordert werden bitte außerhalb des Platzes stehen zu bleiben. Mit einem Spielstand von 1:2 ging es schließlich in die Halbzeit.

Trainer-Ausraster nach 11-Meter
In der 68. Minute pfiff Schiedsrichter Orhan Yildirim einen Strafstoss zu Gunsten des DFV 08, den Abdoulaye Sall auch prompt zum 2:2-Ausgleich verwandelte. Dies veranlasste nunmehr den Trainer der Gegenmannschaft mitten im Spiel auf den Platz zu laufen und den Schiedsrichter zu bedrohen. Auch von weiteren Anwesenden wurde gepöbelt, Duisburg 08 habe wohl kein Geld für ordentliche Duschen weil man das Geld brauche um den Schiedsrichter zu bestechen und der Heimatverein wurde als „Türkenverein“ beschimpft. Müller dazu: „‚Türke‘ ist ja normalerweise kein Schimpfwort, viele sind ja stolz Türken und sein und das ich auch gut so, aber es war hier eindeutig als Beschimpfung gemeint.“

Eigentlich wollte der Schiedsrichter das Spiel nach diesem Vorfall abbrechen, konnte dann aber überzeugt werden die wenigen Minuten bis zum Ende spielen zu lassen. Anschließend verliess er mit der 08-Mannschaft als Geleitschutz den Platz und versteckte sich mehrere Stunden im Clubhaus. Auch die Polizei wurde hinzugezogen. Eine Spruchkammersitzung wird aller Wahrscheinlichkeit nach folgen.

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