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Kameha Spa – Abseits des Mainstreams

katja

Katja Ottersbach, Managerin des Kameha Spa

Manchmal stoßen auch Luxushotels an Ihre Grenzen. Bei der Anreise zum Kameha Grand Hotel in Bonn saß ich grübelnd im Taxi. Die Gewissheit, dass mir das Kameha jeden Wunsch erfüllen könnte, erschien mir als schwacher Trost. Schließlich plagte mich ein Verlust der persönlichen Kraft auf seelischer Ebene. Beim professionellen Empfang des Guest Relations Team verschwieg ich jedenfalls mein Dilemma. Was hätte auch ein Concierge in diesem Falle tun können?

 

Auf dem Weg zu meinem Zimmer begegnete ich der Reinigungskraft M. , welche mich mit gesenktem Kopf samt Trolley überaus freundlich begrüßte. Ihre Herzlichkeit faszinierte mich und ich erinnerte mich an einem Spruch der Hotel-Legende Horst Schulze: „Der Königsweg ist, Zimmermädchen in ein Gespräch zu verwickeln…“. So könnte man am besten Details über das Hotel erfahren. Nach kurzem Small-Talk offenbare ich ihr meinen Kummer. „Ach Gott, sie ärmster…gehen sie doch mal in die Sauna oder in den schönen Pool. Vielleicht hilft es ein wenig“.

 

Frau Katja Ottersbach ist Spa-Managerin des Hauses. Sie gehört damit einer relativ neuen Berufsgruppe an, deren Hauptaugenmerk es gilt, den Spa effizient, kunden- und gewinnorientiert führen zu können. Nach ihren Ausbildungen als Physiotherapeutin und Luftrettungsassistentin hat sie beinahe zeitgleich ihr Fernstudium in Betriebswirtschaft abgeschlossen. Seit Ende 2011 ist sie als Spa-Managerin fest eingestellt. „Eine Position, die mich sehr ausfüllt und die ich mit großer Freude und ganzem Engagement bekleide.“, so Frau Ottersbach. Schaut man in den aktuellen Stellenangeboten im Netz nach, so findet man immer wieder gleichlautende Anforderung an das Berufsbild eines Spa-Managers: Strategische Positionierung und Ausrichtung des Betriebes entwickeln; die zur Sicherstellung des wirtschaftlichen Erfolges nötigen Führungs-Prozesse und Führungsinstrumente umzusetzen Marketingkonzepte entwickeln und das Team zu führen. Dies alles sind mit Sicherheit wichtige Merkmale. Das Problem ist die fehlende Präsenz vor Ort bei den Gästen. Bei meinen letzten Besuchen im 5-Sterne Segment z.B. im Park Hyatt/Hamburg, Ritz-Carlton/Berlin oder Sofitel/München scheinen sich die Spa-Manager/innen in ihrem Büro verstecken zu wollen und überlassen die Präsenz ihren Mitarbeitern. Und selbst diese hielten es nicht für nötig zwischen den Saunagängen etc. nach meinem Befinden zu fragen. Dies macht den derzeitigen Unterschied zu einer professionellen Arbeit unter der Regie von Frau Ottersbach im Kameha Grand Hotel gegenüber anderen 5-Sterne Hotels aus. Die Mitarbeiter sind aufmerksam, haken nach und sind dabei in keinster Weise aufdringlich.

 

Im schönen Infinity-Pool des Kameha Spa pausierte ich kurz, als Frau Ottersbach sich zu mir an den Beckenrand setzte. Wir führten Small-Talk und für einen Augenblick vergaß ich meinen persönlichen Kummer. Ein paar Monate später komme ich besser gelaunt in den Spa-Bereich. Ich las ein Buch und schlief kurz ein. Als ich wach wurde und mich streckte, setzte sich die Spa-Managerin wieder neben mir und fragte nach meinem Wohlbefinden. Life is Grand, lautet das Motto des Kameha Grand Hotels. Frau Ottersbach anyway!

 

 

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