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Der neue Anfang scheint im Keim erstickt oder was macht dieser Link jetzt denn eigentlich so

Wandervogel greif (Photo credit: Wikipedia)

Vergleiche ich den momentane Atmosphäre der Stadt zwischen vor dem Neustart und nach dem Neustart so könnte ich allenfalls am neuen Gesicht im Rathaus einen Wechsel feststellen – denn die graue Niedergeschlagenheit der Jahre nach der Loveparade verflüchtigte sich zwar kurz bei der Neuwahl des OB, doch kam sie wie ein Wandervogel aus dem Süden wieder und schlägt ihr Nest erneut in dieser Stadt auf.

Während der Kölner immerhin das Motto „Es ist wie es ist und es ist ja noch immer gutgegangen“ verinnerlicht hat, dieses aber auf eine durchaus sympathisch gelassene Art und Weise hat der Duisburger dieses Motto mit den dunkelsten Schattierungen versehen. Es ist halt wie es ist, da macht man nichts, da lässt man die Schultern erneut hängen weil aus dem Rathaus kein frischer Wind sondern allenfalls ein laues Lüftchen weht. Festmachen kann man das an der Platte vor dem Hauptbahnhof. Was hat man hier nicht in der Presse getönt: Man wolle den Bürger mitnehmen, jeder könne Vorschläge einreichen und überhaupt müsste für eine Zwischenlösung das Ganze ja begrünt werden und im Herbst kommen dann noch die Magnolien drauf und dann, ja, dann wird alles alles gut.

Nichts ist gut: Anstatt ein wenig mehr Geld für eine vernünftig geplante Begrünung auszugeben – Provisorien werden des öfteren ja zu Dauerzuständen – hat man einfach nur Rasensämkörner auf die Erde verteilt und gedacht, damit hätte man seine Pflicht und Schuldigkeit getan. Die Trostlosigkeit und das ganze Elend der Platte vor dem Hauptbahnhof hätte man mit ein wenig mehr Energie durchaus beseitigen können – statt die Kooperation mit den Guerilla-Gärtnern zu suchen, die Fläche hübsch zu gestalten und die Leute mit einzubeziehen lässt man die Platte vor sich hingrünen. Ohne Konzept. Ohne Blumen. Ohne Anspruch. Es mag sein dass die Sichtung der Bürgervorschläge für die Platte etwas dauert. Dass man aber nicht mal auf die Idee kommt das Potential – erneut Stichwort Guerilla Gardening – zu nutzen was vorhanden ist zeugt nicht gerade von einer lernenden Einsicht.

Stattdessen dreht sich alles im wohlgekannten Kreis zwischen Marina-Markt und Heringsessen, zwischen Automobilen und „Ich Herz Duisburg“-Tassen. Man könnte die Bretterhäuschen in der City eigentlich das ganze Jahr stehen lassen für die Märkte und Messen, für den Bauernmarkt – der jetzt noch einen Termin mehr bekommen hat – das wäre doch immerhin auch eine Sparmaßnahme der Stadt. Bräuchte man sich auch nicht dauernd umzugwöhnen. Doch über die DMG und deren Untätigkeit sich aufzuregen ist verlorene Liebesmüh: Solange die DMG nicht um einen Etat pitchen braucht sondern den zu Beginn des Jahres zugeteilt bekommt – ganz automatisch, das hätten viele Werbeagenturen durchaus gerne mal – wird die DMG auch nicht genötigt sein irgendwas jenseits der allgemeinen Pflichterfüllung zu tun. Man kennt das: Extraarbeit und -mühe sich zu machen, dazu hat man ja schon als normaler Arbeitnehmer eher so keine Lust, die DMG noch weniger. Dabei gibt es warnende Zeichen: Im Forum stehen seit entlicher Zeit Flächen leer, Nachmieter zu finden scheint schwierig. Von dem Problemfeld Averdunk-Center respektive der Frage, was man mit den ganzen Leerstständen der Stadt macht – wann eigentlich kommt jetzt das schicke Mercatorquartier? – mal ganz zu schweigen, die Zuständigkeiten hier genauer zu erforschen ist ja auch ein Vorgang, der Grauen schafft. Glücklicherweise hat niemand das TaM abgerissen sonst müsste man ja noch eine provisorische Spielstätte für die Duisburger Philharmoniker bauen – aber wie schön, dass der Klang im TaM ja jetzt so superduperklassetoll ist. Jonathan Darlington übrigens sah das ganz anders, aber der hatte auch keine Technik die den Klang verschönte. Was so ein Stück Technik doch nicht alles ausmacht…

Die DMG könnte mehr tun, will aber nicht. Das Rathaus könnte mehr Politik wagen, tut es aber nicht. Kein Wunder sitzen doch in der Regel noch die ganzen alten Nasen dort, die unter Sauerland schon ihren Dienst taten – es reicht für einen Neubeginn nicht nur die Spitze auszutauschen, eine Binsenweisheit die sich erneut hier in Duisburg zeigt. Link ist vielleicht auch angesichts der ganzen Altlasten Sauerlands hilflos, dies mag sein. Dennoch habe ich nicht den Eindruck als hätte das Rathaus in Duisburg einen Chef. Momentan scheint meine Stadt von Affen besiedelt worden zu sein, die nichts hören, nichts sehen und nichts sagen – wo genau diese zu verorten sind, das überlasse ich dem Leser…

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