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Sonntagsfrage August 2012 – Die Kleinen gefestigt, die große Merkel unangefochten

Blicken wir wieder einmal auf die Ergebnisse der Meinungsforschungsinstitute! Die Umfragen sind durchweg ziemlich aktuell; ich habe wie immer das arithmetische Mittel gezogen, und dabei kam dies heraus:

Sonntagsfrage August 2012

CDU/CSU

SPD

Grüne

Linke

Piraten

FDP

Sonstige

36 %

28 %

13 %

6,5 %

7 %

5 %

4,5 %

+ 1

– 1

– 1

+ 0,5

+ 1

+/- 0

– 0,5

Vergleichswerte zu Juli 2012

Scheinbar hat sich nicht allzu viel getan. Hier mal ein Prozentpünktchen mehr, da mal eins weniger als zu Beginn der Sommerferien. Allerdings: bei diesen Zahlen handelt es sich um die Durchschnittswerte, die aus den Resultaten von sieben (!) renommierten Instituten gebildet wurden. In allen Fällen basieren die Ergebnisse auf einer beachtlichen Grundgesamtheit. Will sagen: es fällt schwer, hier an hochsommerliche Zufälligkeiten zu glauben. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um allgemeine Trends handelt.

Demnach verlieren sowohl die SPD als auch die Grünen einen Prozentpunkt. Mit zusammen 41 % erreichen sie denselben Wert wie die schwarz-gelbe Koalition. Wie gesagt: im Schnitt. Beim einen Institut liegt Rot-Grün noch vorn, das andere sieht CDU und FDP schon vorbeigezogen. Am 10. Juli hatte ich noch geschrieben: „Rot-Grün liegt regelmäßig einige Prozentpunkte vor Schwarz-Gelb.“ Davon kann mittlerweile keine Rede mehr sein.

Die Piratenpartei hat sich ein wenig erholt, auch wenn in der Presse durchweg vom Gegenteil die Rede ist. Dieser Widerspruch erklärt sich daraus, dass in den Medien auf die (ZDF-) Forschungsgruppe Wahlen Bezug genommen wird, die das (neueste) Ergebnis vorgelegt hat und in dem die Piraten etwas schlechter abschneiden. Keine Frage: der Hype um die Piraten ist vorbei.

Etwas aussagekräftiger scheint da schon der halbe Prozentpunkt Zuwachs zu sein, den die Linkspartei verzeichnen kann. Immerhin ist es den beiden neuen Vorsitzenden – oder den beiden großen alten Männern im Hintergrund – gelungen, etwas Ruhe in den Laden hineinzubringen. Bei der FDP ist im Durchschnitt keine Veränderung festzustellen. Dennoch oder deshalb ist der Umstand, dass sie abermals 5 % auf die Waage bringt, als Stabilisierung zu werten.

Sollten die Liberalen bei der Niedersachsenwahl scheitern, werden sie Rösler gegen Lindner austauschen – mit guten Aussichten auf vergrößerten Zuspruch. Schaffen sie dagegen die 5-%-Hürde in Hannover, dürften sie auch über dem Berg, besser: aus der Talsohle sein. Zwar lässt sich auch heute noch bei der Hälfte der sechs zur Debatte stehenden Parteien noch nicht zuverlässig prognostizieren, dass sie im nächsten Bundestag vertreten sein werden; doch es sieht ganz nach einem Sechs-Fraktionen-Parlament aus.

Gewiss, die Eurokrise könnte die politische Landschaft noch kräftig aufmischen. Nutznießer einer jeden dramatischen Entwicklung wird aber die Kanzlerin und damit die CDU sein. Schafft Merkel es, jedenfalls in den Augen der Wähler, den Euro zu retten, wird ihr dies als Verdienst zugeschrieben. Werden dagegen die Griechen – eventuell zusammen mit anderen „Schuldenstaaten“ – aus der Gemeinschaftswährung hinausgedrängt, werden die deutschen Wähler die Härte und Konsequenz der Kanzlerin belohnen.

 

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