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Piraten Duisburg: Duisburg braucht eine würdige Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade am Ort des Geschehens

Duisburger Pirat Dirk Weil

Duisburg – Wie der Presse zu entnehmen war, hat der Besitzer des Loveparade-Geländes, Kurt Krieger, die Gespräche über die Gestaltung einer Gedenkstätte am Unglücksort mit den Opfern abgebrochen und bereits gefundene Kompromisse rückgängig gemacht. Demnach soll der Unglücksort nur als enge, bedrückende Grube erhalten bleiben, die für Betroffene kaum aufsuchbar und für Bürger kaum auffindbar ist. Damit verwirft Krieger einseitig die in Gesprächen mit den Hinterbliebenen erzielten Ergebnisse.

Dirk Weil von der Piratenpartei Duisburg erklärt: „Die Loveparade und ihre Katastrophe sind Teil der Duisburger Stadtgeschichte. Zur eigenen Geschichte gehören die guten Erinnerungen genau so wie die schlimmen. Man kann sich der eigenen Geschichte nicht entledigen, indem man sie mit einem Konsumtempel überbaut und möglichst unsichtbar macht.“

Die Piratenpartei Duisburg fordert den Rat der Stadt auf, den Plänen für das Möbelzentrum nicht zuzustimmen, so lange es keine einvernehmliche Lösung zum Erhalt der Unfallstelle gibt. Laut Gemeindeordnung NRW hat der Rat der Stadt das Recht und die Pflicht, über die Nutzung von Flächen zu entscheiden. „Wir fordern den Rat der Stadt auf, von seinem Recht Gebrauch zu machen und das erforderliche Gelände als Gedenkstätte auszuweisen“, so Weil. „Wir fordern die Mitglieder des Rates ebenfalls auf, sich aktiv bei Herrn Krieger dafür einzusetzen, die Unfallstelle entsprechend dem Entwurf Mogendorf/Spannhoff zu erhalten.“

Obwohl kein Gesetz geändert wurde, mussten als Konsequenz der Katastrophe bei der Loveparade bereits zahlreiche Veranstaltungen neu geplant und einige sogar aus Sicherheitsgründen ganz abgesagt werden. Die vorhandenen Bestimmungen zur Durchführung werden nun konsequent angewendet. „Wir Piraten wünschen uns dieselbe Konsequenz bei der Umsetzung der Loveparade-Gedenkstätte“, erklärt Gerd Ruebenstrunk, Pressesprecher der Duisburger PIRATEN. „Das Interesse der Duisburger an einer würdigen und zugänglichen Gedenkstätte ist höher zu bewerten als die kommerziellen Interessen eines Investors. Der Rat muss alle Möglichkeiten nutzen, um das Herrn Krieger deutlich zu machen, notfalls auch durch entsprechenden Druck.“

Investoren sind wichtig für eine Stadt, sie dürfen aber nicht über deren Identität bestimmen. Dirk Weil: „Deshalb appellieren wir an Herrn Krieger: Gehen Sie wieder auf die Opfer der Loveparade-Katastrophe zu, die Hinterbliebenen sowie die Verletzten und Traumatisierten. Sie werden ein großes und erfolgreiches Möbelzentrum bauen, auch ohne diesen Ort der jüngsten Stadtgeschichte auszuradieren. Alle Duisburger Bürger haben Anspruch auf den Erhalt ihrer Geschichte.“

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