Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

TRAUMZEITRETTER: Viel Vages, wenig Konkretes

Christoph Müller Girod fing 2011 die Atmosphäre der Traumzeit ein.

Wer bei der Informationsveranstaltung im Rathaus Neues zum Thema Traumzeit 2012 erwartete wurde enttäuscht. Statt wirklich Neues zu verkünden, gab der anwesende Vereinsvorstand altbekannte Statements von sich. Ob die Traumzeit nun tatsächlich – wie behauptet wird – gerettet wurde blieb auch nach dem Ende der einstündigen Veranstaltung offen.

Arno Eich, Geschäftsführer des Steinhofes, moderierte das Podium auf dem sich der Vorstand des frisch gegründeten Vereins – bestehend aus Ruth Bamberg, Philippe Micol, Eckart Pressler und Luise Hoyer – seine Ziele und sein Konzept zur Finanzierung einer abgespeckten Traumzeit 2012 präsentierte. Ruth Bamberg führte in die Geschichte des jungen Vereins ein, dessen Gründung Anfang April offiziell erfolgte. Man möchte einen Kulturimpuls für Duisburg setzen: „Wir wollen die Verhältnisse ändern“, so Bamberg. Ziel des Vereins in erster Linie: Die Künstler, die die Ideen hätten, an die Kulturarbeit der Stadt koppeln. Dazu schaue man nach Hagen und Köln, wo engagierte Bürger Kulturentwicklungspläne entwickelt hätten. „Dort können wir Impulse für unsere Arbeit aufnehmen.“

Zwei Ziele wolle der Verein verfolgen nahm dann Philippe Micol den Faden auf. Die Erhaltung eines Kulturlebens in Duisburg sei das allgemeine Ziel des Vereins. Künstler brauchten Raum um ihre Arbeit zu entwickeln und sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies möchte der Verein unterstützen. „Momentan ist die Fülle der Kultur in der Stadt ernsthaft bedroht“, mahnte Micol. Wie das Ganze finanziert werden solle? Einerseits durch Spenden, andererseits durch die Mitarbeit der Künstler selbst. Das kurzfristige Ziel des Vereins ist die Rettung der Traumzeit 2012. Was bei Micol noch vage blieb versuchte Eckhard Pressler durch Zahlen zu untermauern: „Man hat für die Traumzeit Mittel in der Stadt eingeplant, die müssten ja noch vorhanden sein“, so der Tenor seiner Aussage. Damit bezog sich Pressler auf den offenen Brief an den Kulturdezernenten Karl Janssen, in dem eine detaillierte Aufschlüsselung geschildert wurde – die entsprechenden Stellen musste man aber auf Drängen der Stadt streichen. Ein weiterer Baustein: Die „100 x 1000“-Kampagne. „Ich kann mir vorstellen, dass es das ein oder andere Unternehmen gibt, das aus dem Gewinn 100 Euro pro Monat beiseitelegt um die Traumzeit zu unterstützen“, so Presslers Sichtweise.

Was an Programm für eine Traumzeit 2012 schon vorhanden ist, erläuterte Lousie Hoyer: Man könne sich auf Vorarbeiten stützen – so unter anderem auf das Projekt „Myanmar meets Europe“, bei dem Blixa Bargeld und eine Kammerbesetzung der Duisburger Philharmoniker mitarbeiten würden. Die Traumzeit, betonte Hoyer, habe über Duisburg hinaus eine Strahlkraft entwickelt, die der Stadt guttun würde. Fiele diese 2012 aus so befürchte man ein endgültiges Sterben des Festivals. Pressler pflichtete ihr bei und ergänzte, dass die Traumzeitretter die Stadt an ihre Verfplichtungen erinnern würden.

Etwas Konfusion herrschte bei der Frage, ob die DMG nun mit an Bord sei oder nicht – Arno Eich deutete an, dass die DMG durchaus bereit sei, Pressler widersprach. „Wir haben jedoch die DMG angefragt, ob der Landschaftspark Nord am 07. und 08. Juli zu vermieten ist. Wir werden da nicht nachlassen“, so Pressler, „wir möchten zudem diesen Stil, dass uns etwas vor den Kopf geworfen wird nicht weiter pflegen.“ Die Finanzierung ruhe zudem auf vielen Säulen: Auf dem Verkauf von Traumzeittaschen, zudem arbeiten 16 Bands an einem Sampler, dessen Einnahmen dem Verein zu gute kommen sollen. Weitere Projekte seien geplant.

Jan Stegmann, der eine Duisburg-Hymne schrieb und zusammen mit Anja Lerch diese auch vor Ort vorstellte, ist überzeugt davon, dass die Zeit des grauen Schleiers vorbei sei. „Hinsichtlich der Stimmung muss ganz viel gemacht werden“ – mit diesem Statement Stegmanns beendete man die Veranstaltung. Wer auf eine anschließende Diskussion gehofft hatte, wurde enttäuscht. Letztendlich war derjenige, der die Infoveranstaltung verließ nicht schlauer als vorher.

Die mobile Version verlassen