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Mercatorquartier: Zwischennutzung als Keimzelle?

Nachdem die Akzente aus dem Mercator-Quartier verschwunden sind, steht die ehemalige Berufsschule wieder leer und wartet auf ihren Abriß. Bis das neue Mercator-Quartier entsteht werden aber noch Monate, wenn nicht Jahre ins Land ziehen – die Stadt hat Dringenderes zu tun als den Entwurf des Architekturbüros Gewers & Pudewill umzusetzen. Was läge also da näher als das Ex-Schulgebäude für den Zeitraum wieder den Künstlern anzuvertrauen?

Das Mercator-Quartier trägt in sich eine Keimzelle für Kunst und Kultur. Dass der leerstehende Raum bespielbar ist, haben die Akzente ja bewiesen. Verwunderlich, dass die Stadt selbst darüber noch nicht nachgedacht hat. Es ist zumindest zu fragen ob die rechtlichen Rahmenbedingungen eine Zwischennutzung auf diese Art nicht ermöglichen könnten. An Fluchtwegen sollte es ja hier nicht mangeln. Die freie Szene in Duisburg – und auch die unfreie – würde sicherlich auf ihre Art und Weise dazu beitragen, ein solches Projekt zu verwirklichen. Ja, wenn man länger darüber nachdenkt fragt man sich schon warum die Stadt die Zwischennutzung nicht kreativ gestaltet. Obwohl man mittlerweile weiß, dass kreative Ideen aus dem Rathaus und aus dem Kulturdezernat nun nicht zu erwarten sind. Momentan sind diese Überlegungen zwar müßig, doch der neue Oberbürgermeister könnte das Potential nutzen, was im ehemaligem Schulgebäude steckt. Träumen könnte man von einem zweiten Unperfekthaus, einem Ort an dem Künstler und Bürger miteinander in Kontakt und ins Gespräch kommen. Das funktioniert in Essen auf der Dialogbasis, wie es allerdings dort mit den Kosten aussieht kann ich nicht abschätzen. In Essen liegt die Sache aber anders, dort ist ein Unternehmer der Träger des Projekts – Reinhard Wiesemann.

Vermutlich habe ich eh nicht den ganzen Überblick darüber wie teuer das Ganze werden könnte, das aber im Vorfeld herauszufinden und ein Konzept für die Zwischennutzung zu erstellen wäre sicherlich kein Hexenwerk. Allein, es wird nicht passieren. Warum nicht? Weil die, die im Rathaus momentan den lieben Gott einen guten Mann sein lassen an der Förderung der freien Szene nicht interessiert sind. Und damit zerplatzt schon die Traumblase von einer Keimzelle von Kunst und Kultur, von Coworking-Spaces und Kreativwirtschaftsförderung. Aber immerhin war es mal einer schöner Traum. Diese werden in dieser Stadt auch immer seltener.

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