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Bleibt alles anders: Hafentrödelmarkt in Ruhrort mit neuem Konzept

Joseph Nieke (Mitte) mit den beiden Trödlerinnen Dagmar Giesel (links) und Gudrun Rieberer-Kaiser (rechts)

Staffelstabübergabe: Joseph Nieke übernimmt von der DMG die Organisation des traditionellen Ruhrorter Hafentrödelmarktes. Beim Relaunch des Konzeptes setzt Nieke vor allem auf Barrierefreiheit und Insourcing statt Outsorcing.

„Die DMG hat vor allem außenstehende Firmen für die anfallenden Arbeiten einstellen müssen,“ erklärt Nieke warum er glaubt dass der Hafentrödelmarkt sich als lukrativ erweisen könnte und fügt augenzwinkern hinzu: „Und wer es schafft in Berlin im Schutzbereich jährlich einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, der sollte mit den Duisburger Auflagen auch zurecht kommen.“ Wobei er ausdrücklich betont, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt vorzüglich war, bei Fragen hätte man rasch eine Einigung finden können. Dennoch ist die Genehmigung für den Hafentrödelmarkt noch nicht erteilt worden. Was Nieke aber nicht weiter stört: „Wir haben so unsere Erfahrungen damit – manchmal gibts die Genehmigung erst, wenn der Markt schon aufgebaut wurde.“

Joseph Nieke kann aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz die ein oder andere Perle hervorholen: Seitdem er 20 ist, ist er im Geschäft. Zuerst überwiegend in Köln, dann zog es ihn aber nach der Wende nach Berlin. Der Nostalgische Weihnachtsmarkt, den er seit 20 Jahren organisiert, ist in den DACH-Staaten beim Bekanntheitsgrad auf Platz 3 – darauf ist Nieske sichtlich stolz. Für Ruhrort plant er einige Änderungen, möchte aber beim Kern der Veranstaltung bleiben. Allerdings: Behindertengerechter Zugang ist ihm wichtig. „Alle Zugänge werden so gestaltet sein, dass Rollstuhlfahrer problemlos den Markt besuchen können werden. Natürlich steht auch eine behindertengerechte Toilette mit Wickeltisch bereit.“ Ebenfalls, so merkte Nieske an, wird es spezielle Angebotstafeln in Braille-Schrift für blinde Besucher geben. In einer Stadt, in der es nicht einmal eine behindertengerechte Toilette in der Innenstadt gibt rennt Nieske damit wohl offene Türen ein. Genau 30 Seiten lang war übrigens der Antrag für den Trödelmarkt ergänzt Nieskes Mitarbeiter De Jong, und schon jetzt hätte er einen Favoriten für das Unwort des Jahres: „Entfluchtungsplan“. Die Stadt hat in diesem Plan genau definiert wo die 6 zertifizierte Security-Leute zu stehen haben, die für das Crowd-Management zuständig sind. Man habe damit die größte Firma in Duisburg.

Gudrun Rieberer-Kaiser bekommt bei der Frage, was sie am Hafentrödelmarkt schätzt leuchtende Augen: „Es ist Urlaub mit Geldverdienen. Das Flair am Rhein ist einzigartig.“ Seit 28 Jahren steht sie mit ihrem Angebot in der Nähe des Hafenmeisters. Die Stammkunden schauen stets immer als Ersters bei ihr vorbei – überhaupt, so Rieberer-Kaiser, die Stamm-Trödler hätten die Nachricht, dass der Hafentrödelmarkt Ruhrort wieder stattfinden würde mit Freude aufgenommen. Nieske versicherte, dass die Stammplätze für die altgedienten Verkäufer erhalten blieben. Und auch die Standgebühren würden beim DMG-Niveau bleibe. Zum ersten Mal wird es auch einen Kindertrödelbereich geben für den keine Standgebühren erhoben werden. Ja, so Nieske auf die Frage ob an ein Rahmenprogramm gedacht sei, schon, aber erstens müsse man das mit der GEMA abstimmen, zweitens wäre das ein Schritt zuviel. „Erstmal möchten wir sehen, wie der Markt angenommen wird bevor wir weitere Schritte wie die Vernetzung mit am Ort vohandenen Gruppen planen.“ Hat Nieske denn schon für sich schon ein Ziel festgesetzt bis wann der Markt durchgeführt werden wird? „Eine längerfristige Planung haben wir erstmal nicht im Kopf. Wir wollen am Ende des Jahres Bilanz ziehen. Natürlich werden wir nicht aufgeben nur weil es zwei, drei verregnete Tage geben wird. Bislang haben wir die großen Steine aus dem Weg geräumt und den Weg für den ersten Markt bereitet, ob das ganze ein Erfolg wird oder nicht, das wird man sehen.“

Der Termin des nächsten Ruhrorter Hafentrödelmarktes ist der 14. und 15. April, geöffnet ist er am Samstag von 8 – 18 Uhr, Sonntags von 11 – 18 Uhr. Für die Platzvergabe sollten Interessierte jeweils einen Tag vorher vor Ort sein: Freitag von 11 – 18 Uhr und Samstag von 18 – 20 Uhr. Die genaueren Konditionen für die Standmiete  und weitere Informationen sind auf der Homepage des Ruhrorter Hafentrödelmarktes zu finden.

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