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Duisburger PIRATEN fordern die Bezirksregierung auf, das FOC Hamborn zu stoppen

Duisburg – Nach der Bürgeranhörung am Freitagabend zum Factory Outlet Center (FOC) in Hamborn hat die Bezirksvertretung in Hamborn trotz eindringlicher Bitten der Bürger, den Bebauungsplan vorerst auszusetzen, einstimmig die Vorlage zum FOC beschlossen. Die Piratenpartei Duisburg sieht nun die Bezirksregierung Düsseldorf in der Pflicht, die erforderliche Änderung des Regionalplans GEP 99 abzulehnen.

„Es ist für mich völlig unverständlich, mit welcher Ignoranz und Arroganz alle Parteien der Bezirksvertretung nach dieser Anhörung einstimmig diese Vorlage beschließen konnten“, erklärt Hans-Peter Weyer, Pressesprecher der Piratenpartei Duisburg, der selbst bei beiden Veranstaltungen anwesend war. „In ihrer Verblendung gibt es für die Vertreter dieser Stadt offensichtlich keine Hürde, die sie nicht bereit sind umzustoßen, nur um die eigenen Vorstellungen durchzusetzen.“
Die eiserne Entschlossenheit der Stadt, das FOC gegen alle Widerstände zu realisieren, ist die Fortsetzung der unter Adolf Sauerland eingeleiteten Strategie, städtischen Grund und Boden auf Teufel komm raus an private Investoren zu verscherbeln. Dabei nehmen Politik und Verwaltungsspitzen schon lange keine Rücksicht mehr auf die Bedürfnisse der Duisburger.
Stichhaltige Argumente gegen das FOC gibt es jede Menge:
  • Seine Ansiedlung widerspricht dem von der Stadtspitze hoch gelobten Masterplan von Sir Norman Foster, der vom Stadtrat einstimmig als Grundlage für die weitere Stadtplanung verabschiedet worden ist.
  • Ein von der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer in Auftrag gegebenes Gegengutachten zum Städtischen Einzelhandels- und Zentrenkonzept kommt zu dem Schluss, dass das FOC eher schädlich als nützlich ist für die weitere Stadtentwicklung.
  • Das Gutachten, das die Verkehrsbelastungen untersucht, geht von 365 Tagen im Jahr mit einer Öffnungszeit von 24 Stunden aus. Ausserdem berücksicht es nicht die inzwischen geplante max. Verkaufsfläche von 28.000 qm.
  • Prof. Dr. Roland Günter und der Architekt Harald Jochums bezweifeln, dass sich die vorgelegte Planung für das FOC so überhaupt realisieren lässt und plädieren mit vielen Belegen für den Erhalt der architektonisch wertvollen Zinkhüttensiedlung und der Rhein-Ruhr-Halle.
  • Nicht zuletzt kann die Umsiedlung älterer Menschen nach allen bisherigen Kenntnissen zu einem früheren Tode führen, nachdem sie zunächst in Depressionen und Ängste verfallen, wie eine Psychologin bei der Anhörung am Freitagabend erklärte. Die Lebensqualität nicht nur der älteren Menschen sei nach solch einer Zwangsumsiedlung immer stark beeinträchtigt.
Alle diese Argumente waren und sind für die Bezirksvertretung kein Grund, umzudenken oder zumindest die Pläne vorerst auf Eis zu legen. Nach allen bisherigen Erfahrungen ist darüberhinaus nicht davon auszugehen, dass der Rat der Stadt diesem Vorhaben widerspricht. Damit beweisen Politiker und Verwaltungsspitze erneut, welche Bedeutung der Bürgerwille für sie besitzt.
Die Piratenpartei Duisburg sieht jetzt die Bezirksregierung in der Pflicht, das Bauvorhaben FOC zu verhindern. Für den Bau des FOC ist eine Änderung des Regionalplans GEP 99 notwendig, der auch mit den Grundlagen des Regionalen Einzelhandelskonzeptes Westliches Ruhrgebiet übereinstimmt. Das FOC widerspricht hingegen allen bisherigen Planungen und Beschlüssen.
„Wir PIRATEN rufen zudem alle Bürger auf, mit einem breiten Protest den Wahnsinn der Duisburger Politiker zu stoppen“, so Weyer. „Das Interesse der Duisburger Bürger an einer lebenswerten und lebendigen Stadt muss wichtiger sein als das Profitstreben privater Investoren. Wir brauchen nicht mehr Shopping-Center, sondern mehr Bildung, mehr Kultur und mehr kommerzfreie Orte der Begegnung in dieser Stadt. Die Mitglieder der Piratenpartei Duisburg werden die Bürger bei ihrem Kampf gegen das FOC und für den Erhalt der Siedlung Zinkhüttenplatz unterstützen.“
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