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Duisburger Loveparade-Hilfsverein zieht sich wegen Mobbing aus Facebook zurück

Duisburg – Erst gestern war zu lesen, dass  der Duisburger Loveparade-Opferverein “Loveparade Selbsthilfe e.V.” auf Facebook eine Seite unter dem Namen “Wir stellen uns” eröffnet hat. Und einen Tag später wurde der Druck auf die Verantwortlichen zu groß, so dass sich nicht nur der Verein, sondern auch der Vorsitzende Jürgen Hagemann komplett aus dem sozialen Netzwerk zurück zieht.  Hier die Mail, die unsere Redaktion grade erreichte.

 

Wir gehen natürlich wegen des nicht endenden Ärgers mit einigen Onlineaktivisten, die aber überwiegend nur auf Facebook existieren. Im realen Leben findet dieser Aktivismus bei vielen Gruppierungen eher nicht statt.

Wir brauchen das nicht. Uns gibt es real. Facebook war als Ergänzung zu unserem Angebot gedacht. Das hat nicht funktioniert.

Aktivisten, die vorgeben, sich für die Opfer der Loveparade aus welchen Gründen auch immer ins Zeug zu legen, gleichzeitig aber den Opferverband und damit Opfer und Hinterbliebene bekämpfen sind schon ein Paradoxon. Erinnert ein wenig an „Rettet die Wale – Geile Aktionen, das einzige, was stört sind diese Scheiß Wale“.

Nehmen wir einmal das Beispiel Gedenkstätte: Onlineaktivismus mag ja in gewissem Maße hilfreich sein. Manche Onlineaktivisten, die ich erleben musste, scheinen dies aber als Selbstzweck zu begreifen. Mir schien es manchmal, als würden die die tollsten Konzepte durchs Netz jagen und darauf warten, dass Kriegerbau auf „Gefällt mir“ drückt.

Meine Zeit ist mir zu kostbar, um mich in diese verzichtbaren Streitigkeiten im virtuellen Raum zu begeben. Wir existieren real und diskutieren die Sachfragen in und mit real existierenden Gremien.

Jeder kann uns über die bekannten Wege per Email oder Kontaktformular erreichen und kontaktieren. Interne Diskussionen und der Austausch der Opfer findet sowieso schon lange in einem geschlossenen Forum statt.

Die letzten Tage haben gezeigt, dass selbst ein Gesprächsangebot an alle Gruppierungen auf FB nicht funktionieren. Da kommen dann schnell Behauptungen, es würde blockiert usw. Tatsächlich heben wir einen einzigen Diskutanten blockiert, der durch fortwährendes Beleidigen und Forengetrolle offensichtlich jede Diskussion zu nichte machen wollte. Allen anderen stand die Plattform uneingeschränkt zur Verfügung.
Letztlich wurde selbst dieses Gesprächsangebot durch das Gehetze einiger Unverbesserlicher diskreditiert.

Nicht zuletzt ist meine Entscheidung auch persönlicher Natur. Da wird viel unterhalb der Gürtellinie agiert. Scheinbar lässt die Anonymität am heimischen Computer bei manchen jegliche Hemmschwelle schwinden. Nichts gegen Kritik und Debatte. Hier geht es aber weit ins persönliche. Dinge, die ich in dieser Form außerhalb Facebooks nie erleben musste. Darauf kann ich gut verzichten. Ich bin doch kein Masochist.

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