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„Es hat sich ausgewulfft!“

English: President of Germany Christian Wulff ...

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„Endlich.“ „Notwendiger Schritt.“ „Es wurde auch Zeit.“ Egal, wie sich die Menschen im Netz in den Minuten nach Christian Wulffs Rücktritt auch äußern – es wird deutlich, dass dieser Schritt längst überfällig gewesen ist. Schon lange hat Wulff seine Glaubwürdigkeit verspielt. Doch letztlich sollten es zwei Monate werden, in denen der nun ehemalige Bundespräsident an seinem Stuhl in Schloss Bellevue geklebt hat.

Es ist in dieser Woche – nach der Abwahl Adolf Sauerlands in Duisburg – das zweite wichtige Signal in Richtung Demokratie. Am Ende mussten beide Politiker eingestehen, dass sie sich nach ihren Fehlern der Vergangenheit nicht auf Dauer dem Willen des Volkes entziehen konnten.

Doch der Rücktritt Wulffs ist vor allem folgerichtig, wenn man an das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik, das in den vergangenen zwei Monaten massiv gelitten hat, denkt.

Es ist eine Beleidigung für jeden politisch Aktiven, der mit ehrlicher Arbeit Tag für Tag um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wirbt, dass Leute wie Christian Wulff enge Beziehungen zur Wirtschaft führen, mit diesen nicht offen umgehen, Transparenz und Glaubwürdigkeit mit den Füßen treten und damit letztlich die Politikverdrossenheit mittel- und vielleicht sogar langfristig fördern.

Was wir nun brauchen, ist ein Staatsoberhaupt, das fernab von konservativem Politik- und Wirtschaftsestablishment ein Bundespräsident aller Bürgerinnen und Bürger ist, dem höchsten Amt der Bundesrepublik seine Würde zurückgibt und das in den vergangenen Monaten verlorengegangene Vertrauen zurückgewinnt.

Wir können nur hoffen, dass sich die Regierungs- und Oppositionsparteien auf einen gemeinsamen Kandidaten bzw. eine gemeinsame Kandidatin, der bzw. die von einer breiten Masse der Bevölkerung getragen wird, einigen werden.

In 30 Tagen werden wir alle klüger sein.

Kommentar von Tim C. Schmitz

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