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FCR 2001 Duisburg holt den zweiten Platz in Magdeburg

Duisburg – Die Duisburgerinnen spielten in Magdeburg mit nahezu unverändertem Kader gegenüber dem Turniersieg in Kiel, einzig Kozue Ando ersetzte Jennifer Oster, die geschont wurde. Als Kapitänin führte diesmal Alexandra Popp ihr Team aufs Feld: „In diesem Kader ist Alex schon eine der Erfahrensten, zudem Nationalspielerin und kickt schon lange im Verein“, begründet Cheftrainer Marco Ketelaer seine Entscheidung.
Und ‚Poppi‘ war denn auch die erste Torschützin für den FCR – an der
1:3-Niederlage zum Auftakt änderte das allerdings nichts mehr; denn die Bayern aus München führten zu diesem Zeitpunkt schon mit 3:0 und gewannen völlig verdient, weil sie besser und schneller kombinierten und sich dadurch auch die klareren Torchancen erspielten.
Gegen den SC Freiburg gelingt dann der erste Sieg in einem allerdings denkwürdigen Spiel. Auch hier lag der FCR schnell zurück, nach drei Minuten stand es 0:1 durch die Schweizer Internationale Isabelle Meyer; mit einem trockenen, technisch perfekten Linksschuss glich Mandy Islacker aus, doch Ruhe brachte dieser Ausgleich nicht in das Spiel der Löwinnen, im Gegenteil: der Aufsteiger erspielte sich weiterhin die besseren Möglichkeiten und es war schon einiges an Pech und Unvermögen dabei, dass nicht längst die erneute Führung gelang.
Dann die neunte der zwölf Spielminuten, in der Duisburg für eine Premiere sorgt: Nach einem recht rüden Foul musste Luisa Wensing die erste 2-Minuten-Strafe des Turniers quittieren. Doch ausgerechnet mit drei gegen vier Spielerinnen kämpfen die Löwinnen plötzlich eben wie Löwinnen, hielten der in der Halle eigentlich ‚tödlichen‘ Überzahl stand, waren nun sogar das strukturiertere Team und gewannen auch noch mit 2:1. Wensing war gerade zurück, da fasste sich Gülhiye Cengiz ein Herz und traf von rechtsaußen mit einem unhaltbaren Schuss, elf Sekunden vor dem Abpfiff! Spürbares Aufatmen im FCR-Lager, das allerdings durch eine heftige Verletzung getrübt wurde: Laura Neboli knickte mitte des Spiels mit dem Fuß um und konnte zumindest in diesem Turnier nicht mehr weiterspielen.
Sportlich ging es aber weiter – wie gehabt; denn auch gegen die SG Essen-Schönebeck lag der FCR wieder sehr schnell im Rückstand (2./ Hamann), doch dann kam die bekannte Kombinationsmaschine endlich auf Touren: Wensing, Müller und Popp (4./6./6.) erzielten in schneller Folge nach sehenswerten Kombinationen drei schöne Tore und ließen es nicht dabei bewenden: Ein weiterer Doppelpack von Popp und Müller (9.) sowie ein schöner Schuss von Luisa Wensing summierten sich am Ende zu einem nach dem bisherigen Turnierverlauf nicht erwarteten 6:1-Sieg.
Sehr überzeugend und mit dem angenehmen Nebeneffekt verbunden, dass für die Entscheidung über das Weiterkommen des FCR kein Rechenschieber benötigt wurde. Nach der zweiten Runde lag der Bundesliga-Zweite nämlich noch mit zwei Punkten und 3:4-Toren auf dem letzten Platz seiner Vorrundengruppe . So aber war der FCR doch noch Gruppenerster, vor den punktgleichen Bayern – eine Konstellation, die zu einem pikanten Duell um den Einzug ins Halbfinale führte: Da der USV Jena mit Siegen über Bad Neuenahr und vor allem Wolfsburg eine überzeugende Vorrunde spielte, traf Martina Voss-Tecklenburg mit ihrer aktuellen Mannschaft auf ihr ehemaliges Team.
Hier konnte der USV allerdings nicht an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen – sicherlich auch, weil die Löwinnen ihre bis dahin konzentrierteste Leistung ablieferten und vor allem zunächst auf Torsicherung bedacht waren; ab Mitte des Spiels wurden dann die Angriffe zwingender und Islacker sowie Wensing (nach Zuspiel Groenen) stellten auf 2:0 (8./9.); für Spannung sorgte dann die neuseeländische Auswahlspielerin Amber Hearn mit dem 1:2 im Gegenzug. Zwei Minuten später dann aber die endgültige Entscheidung nach einer mustergültigen Co-Produktion: Müller auf Islacker: 3:1 und Einzug ins Halbfinale!
Und dort wartete in der Tat ein überraschender Gegner; denn Bad Neuenahr hatte Titelverteidiger Turbine Potsdam mit 4:3 (1:1) nach Neunmeterschießen im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen. Im Spiel gegen die einzige Mannschaft, die den FCR in der Liga-Hinrunde besiegt hatte, brauchten die Duisburgerinnen zunächst ein wenig Glück (Lattentreffer) und eine schöne Parade von Anke Preuß, doch dann konnten die Zuschauer zwei der schönsten Turniertore beklatschen: Popp nach Vorarbeit Islacker und Ando nach Vorarbeit Groenen schossen das 2:0 heraus (6./9.); aber natürlich macht es der FCR wieder spannend und muss nach dem 1:2 durch Celia Mbabi noch eine lange Minute überstehen, ehe die Finalteilnahme feststeht, Klasseleistung Löwinnen!

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