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Scheißjournalisten: Wenn Politiker Komplimente verteilen

Es ist als wüßte Sauerland schon längst, dass er an der Wand stehe und verloren habe. Man kann nur erahnen, was ihn dazu bewogen hat jetzt gegen alles und jeden anzuschreien. Dabei gilt doch: Wer schreit, verliert.

Wer um sich selbst herum nur noch Feinde und Kampagnen sieht, wer gegen Presse und andere Parteien wortreich um sich schlägt, der wird sich fragen lassen müssen ob er vielleicht nicht besser doch früher aus dem Amt hätte gehen sollen. Es wäre ein Akt der Größe gewesen. Noch einmal wäre eine Gelegenheit gewesen, die Bühne mit Anstand zu verlassen, die Konsequenzen zu ziehen nachdem klar war, dass die Bürger dieser Stadt mit ihren Unterschriften bezeugten, sie wollten ihn nicht mehr. Diesen einigermaßen glücklichen Ausgang hat Sauerland aber nicht gewählt. Seine Tragödie ist, dass er nicht begreift, dass er mit seinem Verhalten die Dinge nur noch verschlimmert. Egal was er tut. Für diese Zwangslage kann man Mitleid haben, wenn Sauerland diese nicht für sich selbst gewählt hätte.

Es ist das Aufstampfen des Kindes im Sandkasten was er momentan an den Tag legt. Politiker, die die Medien beschimpfen weil sie aufdecken was sie nicht tun – das ist reinster Pawlow. Die Ironie der „Scheiß-Journalisten“-Formulierung: Sie ist eigentlich ein Kompliment. Ein Kompliment an all diejenigen, die recherchierten, veröffentlichten, die nachfragten – auch wenn es keine Antworten von offizieller Seite gab. Ein Kompliment für all diejenigen, die schlicht und einfach ihren Job taten. Das Schimanski-Wort werden die Beteiligten jedenfalls eher als Auszeichnung denn als Schmähung betrachten. Eines jedenfalls ist Sauerland partout gelungen: Sich die letzten Sympathien zu verspielen. Immerhin etwas, was er noch kann.

 

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