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Nach einigen erfolgreichen Länderspielen wollen Duisburger Löwinnen nun auch im Pokal jubeln

poppDuisburg – Lehrbuchmäßige Vorbereitung sieht anders aus, doch dieses Los teilen sich alle Vereine, bei denen Spitzensportler unter Vertrag sind: Wenn die Landesverbände rufen, wird es leer auf dem heimischen Trainingsplatz. Und so konnte FCR-Trainer Marco Ketelaer erst am Donnerstag – also drei Tage vor dem Pokal-Achtelfinale gegen den Herforder SV (14 Uhr, PCC-Stadion) – wieder alle Löwinnen um sich versammeln. Länderspiele, andere Verpflichtungen und Verletzungen dezimierten den Kader so sehr, dass sich in den letzten Tagen teilweise nur sieben, acht Spielerinnen auf dem Trainingsplatz ‚verirrten‘.

Neid lobt Alexandra Popp

Neben den deutschen Nationalspielerinnen Annike Krahn, Simone Laudehr, Linda Bresonik, Alexandra Popp und Luisa Wensing waren auch Laura Neboli und Petra Hogewoning mit ihren Länderteams unterwegs, übrigens mit Erfolg: Das deutsche Team gewann gegen Rumänien (3:0) und gegen die Schwedinnen (1:0) – unter durchaus bemerkenswerter FCR-Beteiligung: Simone Laudehr setzte in beiden Spielen nachhaltige Akzente, wie ‚Simon‘ spielte auch FCR-Kapitänin Annike Krahn in beiden Spielen durch und Alexandra Popp gelang gegen die Skandinavierinnen der Siegtreffer, wofür es ein Sonderlob von Bundestrainerin Silvia Neid gab: "Alexandra Popp hat dem Spiel sehr gut getan. Nach dem Tor wirkten wir gelöster und hatten mehr Ideen. Dennoch müssen wir noch an unserem Spielaufbau und dem Passspiel arbeiten." Zweimal gewonnen und dabei komplett durchgespielt hat auch Laura Neboli mit Italien gegen Russland (2:0) und Mazedonien (9:0) ; zumindest eine halbe Stunde spielte auch Petra Hogewoning beim 3:0 die Niederländerinnen in Kroatien.

Islacker und Preuß fehlen

Weltmeisterin Kozue Ando bereiste unterdessen mit dem deutschen Bundespräsidenten ihr Heimatland und Mandy Islacker sowie Christina Bellinghoven absolvierten wegen kleinerer Blessuren separate Trainingseinheiten.

Also machte Marco Ketelaer – getreu dem deutschen Sprichwort: „Bange machen gilt nicht“ – aus der Personalnot auf dem Trainingsplatz eine Tugend: „Wir haben viele Dinge geübt, die in kleineren Gruppen leichter zu trainieren sind als mit dem gesamten Kader; z.B. Laufwege, taktisches Verhalten, Passspiel-Optimierung und generell der Spielaufbau.“

Wenn man daraus schließt, dass es aus Sicht des Trainerteams hier Verbesserungs-Potential gibt, ist diese Analyse nicht ganz falsch: „Natürlich sind diese Dinge permanent Teil der Trainingsarbeit, aber wir alle haben gesehen, dass es uns in Essen oder im ersten Durchgang gegen Jena nicht immer gelungen ist, unsere Spielphilosophie umzusetzen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft da wieder hinkommt.“ Deshalb nutzt der Trainer auch die zwei letzten Trainingseinheiten am Donnerstag und am Freitag, um das in den vergangenen zehn Tagen Erarbeitete auch mit dem kompletten Team umzusetzen.

Veränderungen sind denkbar

Vielleicht können die Fans also schon am Sonntag gegen den Tabellendritten der zweiten Liga, Gruppe Nord, neuen Löwinnen-Elan erleben – wobei ‚Kette‘ hier eine klare Ansage macht: „Respekt haben wir vor jedem Gegner, aber der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga im Frauenfußball beträgt schon mindestens eine Klasse. Wir sind klarer Favorit und wollen das Spiel auch klar und deutlich gewinnen.“

Ob diesen Ansinnen von Beginn an mit der vermeintlich besten Elf angegangen wird oder ob vielleicht die eine oder andere Spielerin aus der zweiten Reihe eine Startchance bekommt, überlegt der Trainer noch; möglich erscheint, dass Barbara Müller oder Petra Hogewoning eine Chance bekommen, aus der U17 wird wohl Daria Streng auf der Bank sitzen – Anerkennung für zuletzt sehr gute Leistungen. Krankheitsbedingt fehlen werden Mandy Islacker und Anke Preuß.

Klar ist auf jeden Fall, auf welche Spielerin beim Bundesligaabsteiger aus Ostwestfalen ein besonderes Augenmerk zu richten ist: Im Angriff spielt Anna Laue durchaus eine bemerkenswerte Saison und ist immer für einen Treffer gut, ebenfalls offensiv zu beachten ist Giustina Ronzetti; ein Wiedersehen können die Fans zudem mit Lena Wermelt feiern und im Tor wird man sicherlich die Künste von Friederike Abt beobachten, die von Experten als eines der größten deutschen Torwart-Talente angesehen wird – ähnlich wie Jung-Löwin Meike Kämper, die am vergangenen Sonntag in der zweiten Liga gegen Oldesloe wieder eine überzeugende Leistung ablieferte. Unter der Woche hielten beide Keeperinnen übrigens je 45 Minuten lang den Kasten der U19-DFB-Elf beim 4:0 gegen Schweden sauber.

Möglicherweise ein solches 4:0, aber vor allem einen Sieg haben sich die Löwinnen fest vorgenommen; denn das Pokal-Viertelfinale zu erreichen ist für diese Mannschaft absolut Pflicht – erst recht gegen einen unterklassigen Gegner.

 

Fotostrecken vom FCR 2001 Duisburg finden sie unter http://xtranews.de/imagedesk/index.php/FCR01-Duisburg

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