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„Heute haben wir das Trikot nicht verdient“ – MSV Duisburg gewinnt 3:1 gegen Ingolstadt

In der 1. Halbzeit des heutigen 11. Spieltages zeigte sich die Mannschaft des MSV Duisburg mehr als unterirdisch. Für einen eingefleischten MSV-Fan glich die erste Spielhälfte einer Körperverletzung. Doch in der zweiten Spielhälfte rissen die Zebras das Ruder rum und konnten das Spiel 3:1 für sich entscheiden. Ob es der lang ersehnte Befreiungsschlag war oder doch nur eine Moment-Aufnahme wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Wie gewohnt kassierten die Zebras im heutigen spiel das 0:1. In der 10.Spielminute überrannte der Ingolstädter Quanter Benjamin Kern förmlich. Teamkollege Hartmann lief mit und empfing den Pass mit Kußhand. Er brauchte den Ball nur noch einnetzen. Die 0:1-Führung für Ingolstadt perfekt.

Der Fanblock des MSV Duisburg missmutig. Klänge aus den eigenen Reihen, wie „Zebraverarsche“ und „Wir sind Duisburger und ihr nicht“ verbesserte die Gesamtsituation nicht. Die „Schanzer“ domnierten das Spiel, ließen wenig zu. Das Team von Trainer Sasic gab sich gewohnt unsicher und zunehmend verunsichert. Rufe, wie „Wir haben die Schnauze voll“ verbesserten die Lage nicht. Die restliche Spielzeit der ersten Hälfte zeigten sich die Zebras von einer äußerst peinlichen Seite. Es mangelte merklich an Engagement, Ordnung, Selbstbewußtsein, Selbstvertrauen, Ehrgeiz. Keine der notwenigen Tugenden, die einen guten Spieler ausmachen konnte man erkennen.

Die enzige Erlösung der ersten Halbzeit für den MSV-Anhänger gab es von SchiedsrichterDaniel Siebert: Der Pfiff zur Pause.

Der frühe Rückstand der Zebras war natürlich ein starker Hieb in die Magengrube für die Fans. Eine blutleere Darbietung bot sich den 9.547 Zuschauern. Keine Leidenschaft, kein Kampfgeist. Es schien so, als hätte sich die Duisburger Mannschaft mal wieder früh aufgegeben. Fehlpässe, zu große Freiräume und mangelnde Zweikamp-Bereitschaft taten den Rest.

In der zweiten Halbzeit wiederrum zeigte sich die Wende. Eine komplett ausgewechselte Mannschaft bekamen die Zebra-Anhänger zu sehen. Schon in der 49. Spielminute konnten die Zebras den 1:1-Ausgleich erzielen. Berberovic spielte gezielt auf Kollege Emil Jula. Dieser reagierte blitzschnell und konnte an Schlußmann Özcan vorbei zum ausgleich einnetzen.

Im weiteren Spielverlauf überraschte das Team von Trainer Sasic das Publikum. Die „Schanzer“ wirkten auf diese Wende kaum vorbereitet. Den in der 63. Spielminute konnte Bajic für die Zebras zum 2:1 vorlegen. Zunächst versuchte Soares einzuköpfen, doch er scheiterte am Pfosten. Fix war Kollege Bajic zur Stelle und schob zur Führung ein. Die Zebra-Anhänger waren außer sich vor Freude. Nützte der Druck aus den eigenen Reihen? Offensichtlich!

In der 82. Spielminute dann die Entscheidung: Der zuvor eingewechselte Pliatsikas zeigte, das der Fußball-Gott die Gebete erhörte und nutze die Vorlage von Teamkollege Hoffmann und schob zur 3:1-Führung ins lee stehnde Tor der Ingolstädter ein.

 

Die Stimmen zum Spiel:

Branimir Bajic:

„Die erste Halbzeit war eine Katastrophe, wie immer. Es war mal wieder unsere Schuld. Das ist offenbar der Druck. Ich kann nichts anderes dazu sagen. Ich habe schon hundert mal gesagt, das es schwer ist was zu machen, wenn der Druck zu groß ist. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein bißchen Glück. Erst das erste und dann das zweite Tor. Wir haben gesehen, das wir Fußball spielen können. Ich verstehe es selbst nicht, warum erst in der zweiten Halbzeit. Wir sind momentan in einer scheiß Situation. Heute hatten wir mehr als Glück. Wir wollen das von heute im nächsten Spiel wiederholen. Ingolstadt hätte drei Punkte verdient, hat heute aber verloren. Ich habe die Fans verstanden. Ich habe die Tribüne gesehen und die Fans waren sauer. Aber Kopf hoch und alle zusammen weiter. Heute haben wir das erste mal gezeigt, das wir es können. Die erste Halbzeit glich einer Katastrophe und die zweite war dann gut. Wir haben drei Tore gemacht und Schluß.“

Andre Hoffmann:

„Mir sind unendlich viele Steine vom Herzen gefallen. Die kann ich moment alle nicht zählen. Vor zwei Wochen stand ich schon mal hier und sagte, das wir eine gute Leistung war und das wir unbedingt in zwei Wochen wieder gewinnen müssen. wenn ich dann an unsere erste Halbzeit heute denke, dann fällt mir dazu gar nichts mehr ein. Keiner von uns Elf hat auf dem Platz im geringsten die Normalform erreicht. Und das geht nicht in einem solch wichtigen Spiel. Darüber muss man sprechen. Nichts, desto trotz ist es schön, dass wir das Ruder herum gerissen haben. Mit den Fans im Rücken, die mit uns 3:1 gewonnen haben. Alles andere wäre heute eine Katastrophe gewesen. So ganz kurz nach dem Spiel kann ich mir die schlechte erste Halbzeit auch nicht erklären. Wir wissen alle, wo wir momentan stehen und wir wissen, das wir kämpfen müssen. Aber selbst das haben wir vermissen lassen. Wir müssen dsrüber sprechen, woran es am Ende gelegen hat. Mehr kann ich dazu im Moment auch nicht sagen. Aber es ist schön, dass wir uns in der zweiten Halbzeit komplett gesteigert haben. alle Elf auf dem Platz, alle, die rein gekommen sind.  Wir hatten in den letzten Wochen wenig, bis gar kein Glück. n der zweiten Halbzeit haben wir gekämpft, wir haben gearbeitet, sind in die Bälle gesprungen, sind in jeden Zweikampf gegangen. Und dann kommt das Glück zurück. Es kommt nicht von alleine und das haben wir heute gesehen und müssen es mitnehmen in das nächste Spiel. Der Trainer war nach dem Paderborn-spiel am Boden. Das kann ich auch verstehen. Er ist ein Typ, der einfach nicht aufgibt. Das vermittelt er uns auch. Und so ging es auch in der Halbzeit zur Sache. aber anders geht es nun mal nicht. Wir wurden geweckt und ich denke, das es angekommen ist. Das ist das beste Zeichen. Wir werden uns die ganze Woche konsequent auf Frankfurt vorbereiten. Die Mannschaft gehört nicht in diese Liga, sondern eine höher. Sie werden mit Sicherheit dort auch wieder hin kommen, aber nichts, desto trotz denke ich, dass es nicht unmöglich ist von dort was mitzunehmen. Wir werden uns die Woche darauf hin vorbereiten.“

Vasilios Pliatsikas:

Der Sieg heute war sehr wichtig. Für die Mannschaft war das sehr wichtig heute. Ich will jedes Spiel spielen, aber wichtig ist, das die Mannschaft gewinnt.“

Florian Fromlowitz:

„Große Erleichterung heute. Ich habe vorhin schon angesprochen, das mir zur ersten Halbzeit wirklich die Worte fehlen. Ich habe nach der ersten Halbzeit selbst gesagt, dass wir das Trikot des MSV Duisburg heute hätten nicht tragen dürfen. Wir haben uns wirklich geschämt und der Trainer kann einem nur leid tun. Wir haben gar nicht viel gesprochen, es war Totenstille. Jeder hat sich an seine eigene Nase gepackt und hat in den Spiegel geschaut und musste sagen: „So können wir heute nicht raus gehen.“- Dann hilft es doch mal, wenn so ein langer Ball einfach nach vorne geschlagen wird um vielleicht mal eine Wende einzuleiten und was man in einer zweite Liga mit Moral und Kampf schaffen kann, denke ich mal, hat man in der zweiten Halbzeit dann auch gesehen. Es ist eigentlich wichtig, das wir das erste Tor schießen. Das wir heute zurück gekommen sind, das können wir alle dem Fußballgott auch danken. Wir können froh sein, das wir heute mit einem blauen auge davon gekommen sind. Normalerweise, mit der stimmung und dem Sack den wir auf dem Rücken tragen mussten, gehst du normalerweise unter. Wir müssen jetzt mal die Halbzeiten als Maßstab nehmen. Die erste Halbzeit müssen wir in den Mülleimer werfen und vergessen. Auch, wenn es schwer fällt. Es sind noch nicht alle Wunden verheilt und wir können auch nur die Zuschauer zurück gewinnen, wenn wir mal eine Serie haben. Wenn wir Kampf und Leidenschaft zeigen, dann sind auch die mal zufrieden. Man hat es ja in der zweiten Halbzeit gesehen und gemerkt. In der zweiten Halbzeit habe ich aber eine Mannschaft gesehen, die Kampf und Leidenschaft gezeigt hat und so habe ich es mir vorgestellt. Ich bin zum MSV Duisburg gekommen um oben mitspielen zu können. In der ersten Halbzeit habe ich mich aber gefragt, ob es wirklich der richtige Schritt war. In der zeiten Halbzeit habe ich mich dann wieder besser gefühlt. Über den Trainer zu sprechen oder irgend was bringt uns gar nichts. Wir spieler müssen uns selber heraus ziehen. Der Trainer hat genug gesprochen und auch genug gearbeitet mit uns. Mehr kann er und nicht mitgeben. Das müssen wir dann auch jetzt mal alleine schaffen. Der Traine steht absolut hinter uns. Das hat er immer wieder gezeigt und wird uns weiterhin jeden Tipp geben und auch weiter in der Woche hart arbeiten. Wenn es dann in Frankfurt darauf ankommt, dann müssen wir einfach Flagge zeigen, so, wie in der zweiten Halbzeit heute. Gegen Frankfurt wird schwer. Ist ein anderes Spiel für uns. Gut, die sind die beste Mannschaft in der zweiten Liga. Da müssen wir nun mal hin fahren und auch mal was mitnehmen. Schauen wir mal.“

Fotostrecke unter http://xtranews.de/imagedesk/index.php/MSv-Duisburg/Ingolstadt

 

 

MSV Duisburg:

Fromlowitz, Berberovic, Soares, Bajic, Kern, Pamic (79. Pliatsikas), Wolze (36. Brosinski), Hoffmann, Lazok, Gjasula, Jula

1. FC Ingolstadt:

Özcan, Schäfer, Pisot, Metzelder, Görlitz, Matip, Buchner, Bambara, Quaner (76. Akaichi), Leitl, Hartmann (76. Buddle)

Tore: 0:1 (10.) Hartmann, 1:1 (50.) Berberovic, 2:1 (63.) Bajic, 3:1 (80.) Pliatsikas

Gelb: Berberovic, Bajic – Leitl, Quaner

Zuschauer: 9.547

Schiedsrichter: Daniel Siebert

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