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Loveparade: Dringlichkeitsbeschluss für das Jaspersche Gutachten – Vogt und Osenger haben unterschrieben

rathaus-oesenger-0053Duisburg – Aufgeschreckt durch die Berichterstattung des Nachrichtenportals „derwesten„, versammelten sich heute knapp ein Dutzend Duisburger Bürger vor dem Rathaus, um ihre Fassungslosigkeit kundzutun. „Es kann nicht sein, dass ein Gefälligkeitsgutachten dem Steuerzahler über 420.000 Euro kostet und nicht mal 2400 Euro für einen Schüleraustausch zur Verfügung steht“, so ein Anwesender.

Zornesröte stieg in den Gesichtern auf, als bekanntwurde, dass neben der CDU- Fraktionsvorsitzenden Petra Vogt auch der SPD Bürgermeister Manfred Osenger den Dringlichkeitsbeschluss zur korrekten Buchung der Zahlung an die Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek von 420.260,15 Euro unterschrieb.

Der Duisburger ver.di Geschäftsführer und Mitglied der Linkspartei Thomas Keuer stellte dann dazu fest, dass die Nummer jetzt durch wäre und der Rat der Stadt jetzt nur noch unterrichtet würde. Dies dementierte Bürgermeister Osenger umgehend. „Der Dringlichkeitsbeschluss kann jederzeit vom Rat zurückgenommen werden. Den Beschluss, den ich mitunterzeichnet habe, ist ausschließlich der korrekten Verbuchung für den Jahresabschluss geschuldet und hat keine politische Aussage oder Wertung“, so Osenger. Die Unterschrift wäre auch nur nach Absprache mit der SPD-Fraktion im Rat geleistet worden, so der Bürgermeister weiter.

Stadtdirektor Dr. Peter Greulich zog mit einem Lächeln an den handverlesenen Demonstranten vorbei und dachte wohl, dass er mit seiner Einschätzung über das nichtvorhandene Duisburger Protestpotenzial, recht hatte. Im November letzten Jahres konnte man noch folgendes von ihm lesen:

„Eine Protestbewegung wie in Stuttgart, so Herr Dr. Greulich, sei in Duisburg nicht möglich, weil die Menschen hier zu träge wären. Protest käme nur aus den Resten eines ehemaligen Bildungsbürgertums. Die Spitze der Stadtverwaltung vertraut also darauf, dass Protest in Duisburg niemals erfolgreich sein wird, weil die ungelösten gesellschaftlichen Probleme z.B. in den Bereichen Bildung und Arbeit dafür gesorgt haben, dass sich der Großteil der Bevölkerung inzwischen soweit unten fühlt, dass man „die da oben“ machen lässt, was sie wollen.“

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