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FCR 2001 Duisburg: Nach der Ehrung von Luisa Wensing in Stuttgart heute Ankunft auf Borkum

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Luisa Wensing Image by xtranews.de via Flickr

 

Duisburg – Als die Mittagsfähre an diesem Donnerstag mit Doc Claus Petsch und Luisa Wensing am Pier von Borkum festmachte, hatte auch Petrus ein Einsehen: Der Dauerregen ließ – leider nur für ein paar Stunden – nach und das freute auch die anderen Spielerinnen des FCR 2001 Duisburg, die gerade durch die prachtvolle Dünenlandschaft joggten.

‚Lulle‘ hat eine sehr kurze Nacht hinter sich: Bekanntlich war sie am Abend vorher in Stuttgart vom DFB als zweitbeste deutsche Spielerin der letzten Saison ausgezeichnet worden – an Nr. 1 pikanterweise ihre Partnerin in der Innenverteidigung aus den DFB-Auswahlteams, die Leverkusener Johanna Elsig. Und, ist die Reihenfolge korrekt? Lulle zeigt ihr spitzbübisches Lächeln und antwortet vielsagend: „Die WM-Spielerinnen Kim Kullig und Alex Popp wurden seinerzeit auch ‚nur‘ mit der Silbermedaille ausgezeichnet“, na dann!

Die Ehrung inklusive Klassespiel der deutschen Mannschaft gegen Brasilien war schon beeindruckend für die U17- und U19-Europameisterin: „Sehr würdiger Rahmen und natürlich freut man sich, wenn die eigene Leistung solche Anerkennung findet.“ So, genug geredet; trotz des bereits langen Tages (Weckerklingen um vier, Flieger um sechs nach Düsseldorf, mit dem Doc über die Autobahn nach Eemshaven und mit der Fähre nach Borkum) drängt es Wensing nun auf den Trainingsplatz, wo das Team gerade angekommen ist. Erster Eindruck: Alle sind sehr konzentriert, aber auch entspannt bei der Sache; Zeit für Lulle, auch mitzumischen – verbunden mit einer typischen Ansage: „Ich kann den Saisonstart kaum noch erwarten; sehr gerne möchte ich auch gleich ein Tor schießen, dann können alle Fans mein neues Jubellied hören!“ Ok, aber elf Tage wird es schon noch dauern, mindestens.

Fragen-Feuerwerk

Derweil stößt der Besuch des FCR 2001Duisburg auf Borkum auf sehr reges Interesse bei den ostfriesischen Medien: Zu einer Pressekonferenz der Kurverwaltung mit Inka Grings, Simone Laudehr, Alexandra Popp und Weltmeister Kozue Ando kamen am Mittag ein Dutzend Medienvertreter – alle hatten die vielseitigsten Fragen zum Frauenfußball auf ihrem Zettel; und man muss sagen, die Löwinnen schlugen sich prächtig in diesem medialen Fragen-Stakkato.

Nur einige Beispiele:

Wie habt Ihr die WM-Niederlage verkraftet?

Grings: „Inzwischen geht es wieder, aber natürlich war die Enttäuschung sehr groß; denn schließlich ist es ein Traum und ein großes Ziel gewesen, den Titel im eigenen Lande zu gewinnen. Festzuhalten bleibt aber, dass wir alle zusammen den Frauenfußball wunderbar vertreten haben und Japan einfach die bessere Mannschaft war.“

Was kann von der Euphorie rüber gerettet werden in die Bundesliga? Popp: „Wir hoffen natürlich, dass uns das große Medieninteresse erhalten bleibt und die WM das Interesse am Fußball bei den Mädchen weckt. Vielleicht kann man durch die WM und das insgesamt hohe Leistungsniveau auch neue Sponsoren gewinnen.“

Was erwartet Ihr Euch von der neuen Saison und dem ersten Spiel gegen Leipzig? Popp: „Wir wollen auf den ersten drei oder vier Plätzen der Tabelle landen. Leipzig ist als Aufsteiger für uns natürlich ein neuer Gegner, wir werden ihn auf keinen Fall unterschätzen.“

Bei Kozue Ando wollten die Medienvertreter wissen, wie sie denn so den Titel zelebriert hat; warum sie überhaupt in Deutschland spielt und ihren Vertrag verlängert hat: „Der Jubel in Japan war unbeschreiblich, wir haben eine Woche gefeiert, dann bin ich wieder nach Deutschland gekommen, um mich auszuruhen. Ich spiele in Duisburg, und zwar sehr gerne, weil die Bundesliga die absolute Topliga der Welt ist und beim FCR guter Fußball gespielt wird; ich fühle mich wohl im Kreise dieser Mannschaft.“

Natürlich wurden die Löwinnen auch nach ihren ersten Eindrücken von der Insel gefragt, laut Touristikdirektorin Susanne Westermann übrigens der sonnenintensivste Ort Deutschlands – „normalerweise“. Und nachdem man bekanntlich schon vom Fähranleger zum Hotel gejoggt war und heute die herrliche Dünenlandschaft per pedes und per Drahtesel erkundet hatte, fiel das Urteil einstimmig aus: „Schöne Landschaft, schöner Ort, Klasse-Strand, jetzt fehlt nur noch die Sonne.“ Und, tatsächlich, die soll sich morgen angeblich blicken lassen.

Fotostrecken zum FCR 2001 Duisburg finden sie unter http://xtranews.de/imagedesk/index.php/FCR01-Duisburg

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