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ERGO: „Versichern heißt verstehen“

Vor einigen Monaten ging der Fall einer „Lustreise“ von erfolgreichen ERGO-Mitarbeitern der Düsseldorfer ERGO-Versicherung nach Budapest durch die Medien. Prostituierten-Dienstleistungen inklusice, alles von ERGO in der Steuererklärung steuerlich geltend gemacht. Erfolgs-Sex auf Steuerzahlerkosten. Die Wirtschftspresse berichtete dann von massenhaften Versicherungs-Kündigungen bei ERGO.

Für heute hatte die ERGO-Unternehmensspitze zu einer Pressekonferenz eingeladen, um die Öffentlichkeit über die eigenen Konsequenzen aus dem Skandal zu informieren, ihren Neuanfang. Das liess sich „Die Partei“ nicht nehmen als humuristisch-ernsthaftes Happening über einen Aufruf in Facebook vor dem Haupteingang von ERGO in Düsseldorf eine Zusammenarbeit von Politik -Die Partei- und Geld -ERGO- anzubieten. Dem Anlass der Bedrohungslage angemessen war eine starke Polizeipräsenz vor Ort, kaum überboten von der Medienpräsenz. ERGO ging in die Charme-Offensive, indem eine Tischreihe mit Catering aufgebaut war. Von den 541 auf Facebook angemeldeten wurde die 5%-Hürde knapp übersprungen. „Die Partei“ inszenierte mediengerecht ihre fast professionellen Auftritte für die Tams einer Reihe von Sendern und Zeitungen. Eine sehr effektive und erfolgreiche politische Aktion von „Die Partei“.

Bleibt festzustellen, ob ERGO tatsächlich verstanden hat. Das es einen untrennbaren Zusammenhang zwischen Ökonomie und Ethik gibt, wenn man als Unternehmen nachhaltig am Makt erfolgreich sein will. Über die Aussagen bei der EGO-Pressekonferenz hinaus. So ob die firmeninteren Strukturen so angepasst werden, das solche Entscheidungen nicht mehr möglich sind. Was nur im Kontext von verbindlichen Ethik-Richtlinien funktionieren kann, die regelmäßig evaluiert werden.

Die Entscheider sollen nicht mehr für ERGO tätig sein. Wo auch immer sie heute tätig sind: Wollen wir hoffen, dass bei ihnen nicht der Middelhoff-Effekt eintritt: Nun erst recht ethische und ökonomische Werte zerstören. Und: Welche ökonomischen Konsequenzen hat der Skandal? Werden die Entscheider von ERGO ggf. gerichtlich zu Regresszahlungen herangezogen? Hat ERGO von sich aus die Steuererklärung korrigiert und alle Summen im Kontext der „Lustreise“ herausgenommen? Zu diesen Fragen hat die Öffentlichkeit ein Recht auf Transparenz. Wie ersthaft ERGO den Neuanfang betreibt wird auch daran erkennbar sein und öffentlich begleitet, wie weit hier tatsächlich von ERGO selbst und von sich aus Transparenz hergestellt wird.

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