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„MAXI-Musik“ in Ruhrort: Kontrapunkte mit zeitgenössischem Rahmen – Moondog auf der Seifert-Orgel

Im dritten Konzert im Rahmen der Reihe „Orgel in Ruhrort“ präsentierte der Organist Friedrich Storfinger Werke des Komponisten Louis Thomas Hardin alias „Moondog“. Das facettenreiche Programm stellte die strikt kontrapunktischen Arbeiten dabei Werken der amerikanischer Zeitgenossen gegenüber.

Die Werke von Louis Thomas Hardin sind meistens nicht gedruckt worden sondern nur als Manuskript erhalten. Der amerikanische Komponist, der sich nach seinem Blindenhund „Moondog“ nannte, hat allerdings mit seinen Kompositionen die Väter der Minimal Music beeinflusst. Dabei geht es Moondog nicht um das reine Wiederholen von kurzen Motiven – Moondog denkt streng in der Formensprache Bachs und des Ricercars. Im Orgelpedal wird bei allen „Logrundr“-Stücken ein Motiv vorgestellt, das sich permament wiederholt. Auf diesem Fundament errichtet Moondog dann seine „unpersönlichen“ Kompositionen, die Elemente der modernen Rhythmik in sich vereinen. Zum Schluss des Programms wird dies besonders deutlich: 16 Takte legt das Pedal vor, bevor die zarte und lichte Harmonik von „Logrundr No. 19 in A Major“ einsetzt, sich die Stimmen miteinander verweben.

Außer mit Charles Ives hatte Moondog mit allen Komponisten des Orgelkonzertoprogramms persönlichen Kontakt, was eine Gegenüberstellung sehr reizvoll macht. Zudem sind Werke wie Jolos „Laudation“, in der der Komponist zwei Tonarten gleichzeitig benutzt und effektvoll einsetzt, oder die für Orgel transkribierten kurzen Stücke aus Bernsteins „Mass“, Jazzharmonik und rhythmische Kontraste in diesem Fall, selten in Konzerten zu hören. Als humorvoller Höhepunkt des Programms stellten sich die „Variations on America“ von Charles Ives heraus. „God save the Queen“ trifft hier auf Zirkusatmosphäre und wird später zum Walzer.  Zwei kurze Zwischenspiele erklären, warum auch Ives in dieses Programm gehört. Hier werden  zwei Tonarten benutzt – so wie in Jolos „Laudation“. Dass das Programm gut ankam bewies die Tatsache, dass das Publikum nach dem lange anhaltenden Schlussapplaus noch auf eine Zugabe wartete, die dann allerdings wohl nicht vorgesehen war.

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