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Walsumer Grüne: Ein neues Genehmigungsverfahren wird immer wahrscheinlicher

Duisburg –

Der Kohlekraftwerksblock Walsum 10 bereitet dem Betreiber Steag zur Zeit große Probleme. Der verbaute Kesselstahl T 24 ist der Grund dafür. Undichte Schweißnähte und andere Schwierigkeiten führen dazu, dass der Block nicht angefahren werden kann. Nun ist sogar die Rede davon, dass der gesamte Kessel zurückgebaut werden muss und der hochwertige Stahl des 400 Kilometer langen Röhrenlabyrinths durch "herrkömmlichen" Stahl ersetzt wird.

Das führt unweigerlich dazu, dass der in den Genehmigungsunterlagen "versprochene" Wirkungsgrad von 45 % nicht mehr haltbar ist, da die Hocheffizienz des Kraftwerkblockes verloren geht. Ein Resultat daraus ist, nach Einschätzung einiger Experten, eine Wirkungsgradminderung von bis zu 10 %.

Nach Ansicht der Walsumer Grünen ist dann der Begriff "hochmodernstes Kohlekraftwerk Europas" verpufft, weil sich Walsum 10 nur noch das Etikett eines normalen Kohlekraftwerk geben darf, wenn der Wirkungsgrad bei ca. 35 % liegt.
Für "normal" halten die Grünen diese Kohlekraftwerktypen aber überhaupt nicht, da der Schadstoffausstoß enorm ist und zu einer hohen Umweltbelastung führt.

Da nun der Wirkungsgrad erwartungsgemäß heruntergeschraubt werden muss, entsteht eine neue Situation, die es, nach ihrer Ansicht, rechtlich zu durchleuchten gilt.

"Wir sind der Meinung, dass die ursprüngliche Genehmigung, die die Bezirksregierung Düsseldorf 2006 für den Bau der Steag erteilt hatte, nun hinfällig ist, da der Wirkungsgrad von 45 % nicht gehalten werden kann und erheblich fällt. Es muss daher ein neues Genehmigungsverfahren aufgerollt werden. Auch eine Klage werden wir, zusammen mit den Umweltverbänden prüfen", sagt Ralf Welters, Vorstandsmitglied der Grünen in Walsum.

Gestützt wird diese Aussage von Äußerungen aus dem Umfeld der Genehmigungsbehörde. Es ist von der Bezirksregierung Düsseldorf zu hören, dass man ebenfalls ein neues Genehigungsverfahren nicht mehr ausschließt.

"Wir werden auf jeden Fall die Kräfte neu mobilisieren und den Kampf gegen das Kraftwerk weiterführen, denn der neue Tatbestand gibt uns auch neue Hoffnung", so der Sprecher der Walsumer Grünen, Jürgen Schröder.

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