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Loveparade-Gedenken: Zwei Leserkommentare zur Situation

Am 24. Juli 2011 jährt sich der Tag des Duisburger Loveparadedramas zum ersten Mal. Es wird ein emotionaler Tag für viele betroffene Menschen werden. Bereits im Vorfeld des Jahrestages ist von dieser Emotionalität viel zu spüren. Und manchmal alles andere als ruhig und besonnen.

Dennoch wird in letzter Zeit immer wieder Streit laut um den richtigen Weg des Gedenkens und auch um die Gestaltung des Jahrestages. Mittlerweile gibt es mehrere Vereine und Organisationen, die neben einer Reihe von diesbezüglichen Websites und Seiten auf der Internetplattform Facebook, zu diesem Anlass Stellung nehmen. Das dies teilweise sehr kontrovers und kaum noch verständlich für die Hinterbliebenen und überlebenden Opfer ist, wird in zahlreichen Veröffentlichungen und Kommentaren deutlich.

xtranews erreichten zwei Leserkommentare, die diese Situation kritisch betrachten und die wir hier veröffentlichen.

 

Initiativen, Vereine und Gruppen – ein Gastkommentar von K.D. Lang

Seit der Loveparade 2010 mit 21 Toten und über 500 Verletzten haben sich in vielen Netzwerken Gruppen gebildet, die zu Initiativen oder Vereinen wurden. Manche schlossen sich zusammen, um die Abwahl von OB Sauerland zu bewirken, andere kämpfen um eine Gedenkstätte am Unglücksort, wieder andere um den Erhalt der Rampe mit der Möglichkeit, eine Gedenkstätte zu errichten.

Letzteres gegründet von Angehörigen und Verletzten, die auch Erstunterschreiber des Appels waren.

Angehörige und Verletzte äußern somit den dringlichen Wunsch, die Rampe zu erhalten und somit einer Gedenkstätte ihren Platz finden zu lassen. Aufgrund der Personengruppe findet der Appell mehr Nachdruck und die Rechte an Text und Bild sollten bei den Angehörigen und Verletzten bleiben.

In den diversen Netzwerken z.B. Facebook findet man nun etliche Listen von verschiedenen Initiativen, sei es die OB Abwahl oder der Erhalt der Rampe am Unglücksort.

Dies scheint verwirrend. Unterschriften drohen doppelt geleistet zu werden. Des Weiteren wird es nicht helfen, wenn Angehörige namentlich negativ erwähnt werden, sowohl auch Fotos und Internetauftritte von betroffenen Aktivisten.

Aber vor allem sollte doch der Wunsch der Angehörigen und Verletzten im Vordergrund stehen. Betroffene in jeder Hinsicht sollten Unterstützen, Mut machen und helfen diesen Wunsch zu realisieren. Ein zu Viel an Initiativen und Websites zu diesem Thema, ist verwirrend und spaltet mehr als das es zusammen führt. In erster Linie sollten die Angehörigen der Verstorbenen und die verletzten Opfer der Loveparade 2010 das Wort ergreifen.

Hinter diesen Menschen können wir uns alle versammeln.

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Der Kampf um eine Gedenkstätte – ein Gastkommentar von Kay Lohrmann


 

 

Nicht genug das die offiziellen Stellen der Stadt Duisburg ihre Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in dieser Angelegenheit nicht wahrnehmen. Jetzt umso näher der erste Jahrestag der Katastrophe näher rückt, treten immer mehr „allwissende Kleingeister“ ins Rampenlicht, um sich im Angesicht und auf Kosten der Opfer und Angehörigen wortgewaltig in den Vordergrund drängen. Was sich derzeit vor allem im Internet in den verschiedensten Foren für der Sache vollkommen undienliche Schlammschlachten abspielen ist unwürdig und nicht nachvollziehbar.

Vorwürfe, Unterstellungen, Beleidigungen, Klagen, einstweilige Verfügungen, anwaltliche Abmahnungen usw. usw. ;- aber jeder handelt im Interesse der Opfer???

Fakt ist!: Der Unglücksort, der 21 jungen Menschen zur tödlichen Falle wurde, sollte auch in Zukunft die zentrale Gedenkstätte sein. Es wäre eine schöne Sache, wenn alle die diesem Begehren positiv gesinnt sind, in Zukunft ihre Kraft auf eine stille, diskrete Weise zum Ausdruck bringen würden, bevor die Opfer und deren Familien erneut unter die Räder kommen.

 

 

 

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