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Deutsche Oper am Rhein – Cosi Fan Tutte: Irrungen, Wirrungen

Nicolas Briegers Inszenierung von „Cosi fan tutte“ setzt den Schwerpunkt auf die Psychologie der Figuren. Überzeugendes Bühnendebüt für Christina Dietzsch und Thresa Kronthaler.

Es ist als müssten sich zu Beginn der Inszenierung von Brieger die Figuren erstmal selbst finden, sich aus der eigenen persönlichen Verwirrung finden bevor das Spiel um die Liebe, inszeniert von einem eher zynischem als weisem alten Mann, beginnen kann. Bei Nicolas Brieger bekommt das Spiel noch eine eigene Betonung durch die sechs auf der Bühne stehenden Würfel, auf denen die Anfangssilben der Liebespaar-Namen zu sehen sind. Brieger setzt diese vielseitig ein – als Podest, auf den die beiden Ehegatten stehen, als Pult, ja, sogar als Masken. Während Gott bekanntermaßen nicht würfelt, tut Don Alfonso genau dies.

Einer der besten Einfälle dieser Inszenierung ist Don Alfonso – Günes Gürle – und Despina – Elzbieta Szmytka – als Paar anzulegen. Das, was den jüngeren Pärchen in diesen 3 Stunden widerfährt, haben Alfonos und Despina schon hinter sich und wirken einerseits abgeklärt und zynisch, anderseits sind sie sich auch in etlichen Momenten ganz nah.  Die Hass-Liebe der Beiden setzt Brieger grandios in Szene. Elzbieta Szmytka spielt ihre Despina als abgeklärtes, zynisches Gegenstück zu Don Alfonso und in einigen Momenten des Abends überstrahlt sie die beiden Hauptdarstellerinnen – nicht nur bei den für sie vorgesehenen Arien. Christina Dietzsch und Theresa Kronthaler als die gleichen und wiederum ungleichen Schwestern  sind eine Entdeckung und man kann der Deutschen Oper am Rhein insgesamt zu diesem jungem Team des Abends, das bis auf Szmytka nur aus Ensemblemitgliedern besteht, nur gratulieren. Und zu ihrer Verpflichtung von Christoph Altstaedt, der die erste eigene Aufführung an diesem Abend mit Verve und grandiosen zielgenauen Einsätzen meisterte. Man darf auf das 12. Philharmonische Konzert unter seine Mitleitung gespannt sein.

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