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Bürgernähe und der Initiativplan Duisburg

Vorab: Eigentlich ist das eine gute Idee. Ein Initativplan. Iniative zeigen heißt aktiv sein, heißt Dinge voran bringen, heißt Duisburgs Stärken zu betonen – beileibe natürlich keine Imagekampagne an sich, nein, aber Imagepflege darfs dann schon etwas sein. An sich also ohne Ironie, Sarkasmus: Schöne Idee. Vor allem weil Haniel in einem mir am Herzen liegenden Stadtteil wirklich was bewegt. Aber: Bürgernah?

Ich persönlich habe erst von der Pressemitteilung von diesem Initativkreis erfahren. Sie, lieber werter Leser, wohl auch denke ich mal. Dass der Initativkreis bis dahin schon etliche Male getagt hat und Arbeitskreise gebildet hat – das ging irgendwie an mir vorbei. Gut. Man kriegt ja nicht immer alles mit und im Zeitalter des Internets sollte man ja wohl Informationen an die Hand bekommen wie man sich als interessierter und aktiver Bürger in diesem Kreis beteiligen kann.

Und? Haben Sie auch gerade beim Googeln festgestellt, dass die Pressemitteilung zwar wunderbar rezipiert worden ist, aber über die eigentlichen Aktivitäten des Kreises kaum was im Netz zu finden ist? Dabei sollte man doch meinen, dass dieser Initativplan, der dem Bürger so offen gegenüber steht irgendwie die Möglichkeit bietet mit ihm in Kontakt zu kommen. Es muss ja nicht immer Twitter oder Facebook sein. Einfach eine schöne kleine Homepage mit allen nötigen Informationen … und nicht eine Unterseite von Haniel. Mit einer ellenlangen URL, die man sich nicht merken kann. (Whow, das schlägt ja schon fast die URLs der FAZ…) Na ja, zugegeben, die Pressemitteilung selbst findet man dann von der eigentlichen Homepage recht schnell.

Ein Positionspapier als PDF und ein Verzeichnis der Mitglieder gibt es dann noch auf dieser Seite zum Herunterladen. Und man findet die Kontaktdaten von Frau Stolle. Meine Güte, wie einladend… (Über das Selbstverständnis decke ich den Mantel des Schweigens.) Na schön: Es gibt Arbeitskreise, die sich irgendwann irgendwo getroffen haben – es gibt etwas, was man – gelinde gesagt – als Manifest verstehen kann – und es gibt eine Mitgliedsliste des Ganzen. Es gibt weder Details darüber, wann man sich jetzt wo zum nächsten Mal genauer trifft – es gibt keine Definition darüber welche Arbeitskreise installiert wurden – es fehlt schlichtweg einfach die Transparenz. Die Vorstufe der Bürgernähe. Und unabdingbar eigentlich.

Zugegeben: Ich könnte eine Email an die Kontaktperson schreiben. Möchte ich das, wenn ich vorab nur die Presseerklärung kenne und das wenige, was auf der Webseite von Haniel zu finden ist? Also so rein persönlich scheint mir das – aber das kann natürlich auch täuschen – nicht gerade das Senken der Kontaktschwelle zum Bürger hin zu sein. Und wie soll ich denn als Bürger da mitarbeiten, wenn die schon Ziele und Beschlüsse bei den letzten Sitzungen gefällt haben? Die jetzt ganz konkret ausgearbeitet werden? Soll ich als Bürger letztendlich bei diesen Treffen da sitzen und abnicken, was hinter verschlossenen Türen beredet wurde?

Bei aller Sympathie für das, was da entstanden ist: Wer sich das Etikett der Bürgernähe ans Rever heftet muss damit rechnen daran gemessen zu werden. Stattdessen aber entsteht der Eindruck, dass man hier als Bürger nur dazu da ist, die Sache total gut zu finden, abzunicken und die Planungen dann halt den wichtigeren Leuten zu überlassen. Der Eindruck mag täuschen. Hoffentlich.

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