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Links im Kreis Warendorf? Ja schon, aber selten mit Links!

Die Linke Kreis Warendorf, die einstmals mit großspurigem Wahlprogramm in die zurückliegende Kommunalwahl 2009 ging, und damit lediglich jeweils 2 Mandate im Rat der Stadt Ahlen und im Kreistag Warendorf errang, dümpelt vor sich hin. Gibt es sie überhaupt noch? Oder sind es nur noch reine Zirkeltreffen ewig gestriger Linker?

Müdes, antriebsloses Personal und zudem kaum nennenswerte Aussenwirkung haben die Linke im münsterländischen Kreis Warendorf zu einer marginalen politischen „Kraft“ mutieren lassen. Ihre sich selbst feiernde MdB Ingrid Liselotte Remmers, -eigentlich hat sie ihren offiziellen Wahlkreis in Gelsenkirchen-, sorgt auch nicht für die ersehnten Impulse, die eine Partei, welche wieder gewählt werden will, sich erhofft.

Schaut man sich auf der offiziellen Parteiwebsite der WAF-Linken um, wird der Eindruck der politischen Lethargie verstärkt. Die beiden Fraktionen, Ahlen und Kreis Warendorf, scheinen in den letzten Monaten wenig kommunalpolitische Arbeit gehabt zu haben. Der linke Pausenreichtum spiegelt sich wieder in den Verlautbarungen auf den Unterseiten der Fraktion Ahlen und der Fraktion Kreistag Warendorf.

Christopher Epping_DieLinke_

Während die Ahlener Linken, Reiner Jenkel und Christopher Epping, am 5.4.2011 ihre letzte News veröffentlichten, waren die beiden Warendorfer Kreisräte Knud Vöcking und der umstrittene Karl-Stefan Schulte das letzte Mal am 1.4.2011 medienöffentlich aktiv.

Da nutzt es auch nichts das Vöcking, gleichzeitig auch der Kreisvorsitzende der müden Warendorfer Linken, am 3.6.2011 auf eine Aktion hinweist, welche die Stromversorgung in öffentliche Hände legen will. Hier stützt er sich gern auf die Initiative Bürgerbegehren Stromnetz Warendorf , welche auch die Grünen und Organisationen wie NABU und BUND unterstützen. Vöckings Nähe zu den Grünen begründet sich auch durch seine Lobbytätigkeit bei einer „grünen“ Umweltorganisation. Kritik seitens einiger grüner Mandatsträger im Kreis ist daher selten.

Nichts ist zu lesen über aktuelle Debatten, die die Linkspartei bundesweit beschäftigen, wie die Antisemitismus-Debatte oder die linken Wahldebakel der vergangenen Zeit, und schon gar nichts kritisches zum Verhalten der NRW-Linksfraktion anlässlich der Haushaltsverabschiedung im Mai 2011, die zu Kontroversen in der NRW-Linken führte.

Politk im Kreis Warendorf machen unterdessen andere. Vorneweg die Jugendorganisationen der SPD und der CDU. Die Jusos und die Junge Union arbeiten öffentlich-und pressewirksam, dabei politisch effektiv, ihre jeweiligen Programme ab. Während die Linkspartei im Kreise Warendorf kaum von sich reden macht, haben es die anderen Parteien umso leichter, sich ins Bewusstsein ihrer potentiellen WählerInnen zu bringen.

Die Linke Kreis Warendorf, die im vergangenen Jahr großmundig einen zweiten Ortsverband aus der Taufe hob, Ennigerloh, scheint dies alles nicht anzufichten.  Ob es diesen Ortsverein noch gibt, darf allerdings kritisch hinterfragt werden. Auch hier nutzt ein Blick auf die Website der Kreislinken. Aktuell wird dort ein (!) Termin für 2011 benannt. Bei genauem Hinsehen ist aber erkenntlich, dass niemand des angeblichen Ortsvereins in dieser Meldung auftaucht. Stattdessen ist aber die Ennigerloher GAL erwähnt,  welche seinerzeit von einer geplanten Auflösung des linken Ennigerloher Ortsvereins partizipieren konnte.

Die GAL-Ennigerloh, in der sich einige Altlinke wiederfinden, hatte zu Zeiten der Kommunalwahl 2009 die Konkurrenz der Die Linke vor Ort zu fürchten. Alte Bande aber sorgten dafür, dass diese Ängste schnellstens erledigt wurden. Nach den mandatsträchtigen Wahlen für die Ennigerloher GAL (2 Sitze-!-) wurde dann ein neuer Ortsverband der Linkspartei Ennigerloh gegründet. In diesem, wie auch in der GAL-Fraktion-Ennigerloh, sitzt gleichzeitig, wie in Personalunion. das Parteimitglied der DIE Linke, Siegfried („Siggi“) Darga. Darga, der sich damit seinen dotierten Dauersitz im Rat der Stadt Ennigerloh sichern konnte. Er scheint allerdings auch politisch weitesgehendst untergetaucht.

Die Linken im Kreis Warendorf , mit ihrer Gallionsfrau, der ideen- und fortunelosen MdB Remmers, dürfen sich noch über die Restlaufzeit ihrer Mandate bis zu nächsten Kommunalwahl freuen. Danach dürften die Karten neu gemischt werden. Vermutlich zu Ungunsten der Münsterland-Linken. Politische Leere ist nun mal nichts für eine Partei, die Wähler und Wählerinnen an die Urne holen will. Es wäre auch kein politischer Verlust für den ländlich geprägten Kreis Warendorf.

Aber um abschliessend die Frage zu beantworten, ob es die Linke im Kreise Warendorf noch gibt? Ja, es soll sie geben, sagen manche. Viel zu vernehmen ist allerdings nichts. Möglich, dass sie sich schon mal auf die bevorstehende Zeit nach der nächsten Kommunalwahl einübt. Dann, wenn es ganz still um sie geworden ist.

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