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Lira Bajramaj: Fußballstar wegen 20 Mark

Fatmire Bajramaj

Image via Wikipedia Frank

Hamburg (ots) – 31.05.2011 – Fatmire "Lira" Bajramaj, 23, deutsche Fußballnationalspielerin, könnte einer der großen Stars der Frauenfußball-WM in Deutschland werden, die am 26. Juni beginnt. Das verdankt die gebürtige Kosovo-Albanerin der Summe von 20 Mark. Mit fünf Jahren floh Fatmire, die von allen Lira genannt wird, 1993 gemeinsam mit ihren Eltern und den beiden Brüdern vor dem Balkankrieg nach Deutschland. An der Grenze von Tschechien nach Bayern wurde die Familie von tschechischen Polizisten erwischt. Denen gaben die Bajramajs 20 Mark – und durften daraufhin unbehelligt nach Deutschland flüchten. "Ohne diese 20 Mark wäre ich wohl nie Fußballerin geworden", sagt Bajramaj in der Sonderausgabe zur Fußball-WM, die der aktuellen BRIGITTE (Ausgabe 13/11 ab heute im Handel) beiliegt. Dass sie für Deutschland spielt, war für Bajramaj nie eine Frage. "Ich fühle mich wie eine Deutsche. Jedenfalls meistens", sagt sie. "Wenn ich mit Deutschen zusammen bin, bin ich sehr ruhig und entspannt. Wenn ich aber mit meiner Familie Zeit verbringe, wird es laut und lustig und chaotisch. Das ist wohl der albanische Anteil in meinem Leben". Deutschland, so Bajramaj weiter in der BRIGITTE, "ist ein leises Land. Ein Land, in dem alles geplant wird. Im Kosovo macht man etwas dann, wenn man Lust dazu hat. Eigentlich mag ich es nicht, nach Plänen zu leben. Aber es gehört zu meinem Leben dazu." Bajramaj, die jetzt in Potsdam spielt und mit ihren Mannschaften bereits deutsche Meisterin, Pokalsiegerin, Champion-League-Siegerin, Weltmeisterin und Europameisterin wurde ("Titel machen süchtig"), gilt als das Aushängeschild einer neuen Fußballerinnen-Generation – sie ist nicht nur eine der besten Fußballerinnen der Welt, sie legt auch viel Wert auf ihr Äußeres. Und will, dass das auch in der breiten Öffentlichkeit bemerkt wird. "Ich ärgere mich darüber, wenn wir nicht als Frauen wahrgenommen werden", sagt Lira Bajramaj in der BRIGITTE, "wir spielen in unserer eigenen Liga, und das machen wir gut. Frauenfußball ist attraktiv und sexy."

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