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Duisburger Kids sollen die Kurve kriegen

Duisburg – In Duisburg unterschrieben heute Polizeipräsidentin Dr. Bartels und Oberbürgermeister Sauerland eine Kooperationsvereinbarung zur intensiven Betreuung jugendlicher, strafunmündiger Mehrfachstraftäter (Intensivtäter). Polizei, Jugendamt und Jugendgerichtshilfe arbeiten in dem Projekt „Kurve kriegen“ des Ministeriums für Inneres und Kommunales eng zusammen, um kriminelle Karrieren zu verhindern.
Die Erfahrungen beim Jugendamt und der Polizei zeigen, dass Intensivtäter häufig bereits vor dem 14. Lebensjahr durch Gewalt- und Eigentumsdelikte auffallen. „Hier wollen wir jetzt frühzeitig gegensteuern. Im Kindesalter können Entwicklungen mit guter Aussicht auf Erfolg beeinflusst werden“, waren sich Oberbürgermeister und Polizeipräsidentin einig.
„Da wir als Polizei als erstes davon erfahren, wenn Kinder Straftaten begehen, wollen wir pädagogische und psychologische Fachkräfte in die Teams der Polizei einbinden. Damit können wir unverzüglich nach einer Straftat agieren. Wir bieten zusammen mit den Jugendämtern maßgeschneiderte Hilfsangebote an: vom sozialen Training bis hin zur intensiv-pädagogischen Betreuung in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe“, sagte Dr. Bartels heute bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Oberbürgermeister Sauerland: „Dieses Projekt ist eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen guten Arbeit unseres Jugendamtes. Jedes Kind, das wir damit vor einer kriminellen Karriere bewahren, bedeutet einen Gewinn für unsere Gesellschaft.“
Lernhilfen, Sprach- oder Sportkurse aber auch Coolnesstrainings sind weitere Möglichkeiten, den Kindern zu helfen. Ohne Unterstützung kommen sie aus der Negativspirale nicht heraus. Die Teams der Polizei ergänzt von pädagogischen Fachkräften werden sich daher nicht nur eng mit den Jugendämtern abstimmen, sondern auch die Eltern in das Konzept einbeziehen. Diese intensive Betreuung soll mindestens zwei Jahre dauern. Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe oder therapeutische Hilfen erfolgen wie bisher über das zuständige Jugendamt. Oberbürgermeister Adolf Sauerland: „Es lohnt sich hier, frühzeitig zu investieren, als später zu reparieren.“
Ziel des Projektes „Kurve kriegen“ ist es, 30 bis 40 Prozent der ca. 400 Intensivtäter in den acht Modellbehörden zu erreichen. Bei einer Rückfallquote von normalerweise 60 bis 90 Prozent und Haftkosten von rund 40.000 Euro für einen Jugendstraftäter pro Jahr sind die für das Projekt vorgesehenen neun Millionen Euro jährlich eine gute Investition.

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