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Pokalfinal-Tagebuch: 3. Tag – „Ich glaub, ich bin in Asi-Baidshan“

Der dritte Tag wurde entspannt angegangen. Die Redaktion konnte die technischen Probleme beheben lassen und Nacir Chemao und Horst Suhren besuchten derweil am Vormittag Marc Hellmich, Walter Hellmich und dessen Frau im Hotel.

Gut eine dreiviertel Stunde dauerte das Pläuschchen an. Horst Suhren sagte zu Walter Hellmich, das er geträumt habe, das Stefan Maierhofer das entscheidene Tor am heutigen Abend erzielen würde. Die Antwort von Herrn Hellmich lautete: „Stefan sagte mir gestern genau das Gleiche. Er wird in der 87. Spielminute eingewechselt werden und dann zwei Tore schießen. Und dann haben wir den Pokal.“

Der Traum wird weiter geträumt. Doch der Schlaf wird noch einige Stunden andauern müssen. Je näher der Anpfiff heran rückte, desto nervöser werden wir alle untereinander.

Während alles seinen Lauf nahm, wie es geplant war, besuchten wir von der Redaktion in Begleitung von Thomas Suhren die Kretzschmar-Suite. Thomas war sehr angetan von dem Graffiti, welches die Wand des Wohnzimmers schmückt. Einen separaten Bericht über die Besichtigung wurde von der Redaktion bereits veröffentlicht.

Danach ging es an die Vorbereitungen zum Pokalspiel. Tasche packen, Notebook eintüten, Kamera und MP3-Player verstauen. Hektik kam auf. Man musste sich umziehen, da nach dem Spiel das Bankett mit dem MSV Duisburg noch auf dem Plan stand.

Mit dem Wagen von Nacir machten wir uns dann gegen halb fünf auf den Weg zum Olympiastadion. Alle waren nervlich angespannt. Gegenseitiges anmaunzen war angesagt. Die Spannung lag förmlich in der Luft, wie ein Gewitter, welches sich in regelmäßigen Abständen entlädt.

Wir fuhren am Bahnhof  Zoo vorbei. Dort tummelten zahlreiche Schalke-Fans. Die Stimmung wirkte bedrohlich, da sehr viele schon stark alkoholisiert waren. Aus dem Auto ertönte eine kleine Stimme: „Ich glaub, ich bin in Asi-Baidshan.“ – Der Situation natürlich angepasst.

Nach einigen Kilometern blieb neben uns ein Wagen stehen. Der Fahrer lächelte nett zu uns herüber und fragte doch tatsächlich: „Wer spielt denn heute in Berlin?“ – Diese Frage traf uns alle wie der Schlag. Als er vom Duell der Zebras gegen die Schalker erfuhr, wirkte er sehr überrascht. Er selbst, aus Potsdam, outete sich als Exil-Duisburger und hoffte auch auf den Sieg der Zebras.

Im Schneckentempo ging es dann weiter Richtung Stadion. Nacir schlängelte sich mit seinem Wagen wie eine Kobra durch die Blechschlange. Und endlich kamen wir dann am Stadion an. Wir wollten eigentlich das Spiel genießen. Doch wir mussten uns anschauen, wie man unsere geliebten Zebras abschlachtete. Die Schalker feierten zu unserem Entsetzen ein Schützenfest. Ok, man musste sich auf das Schlimmste vorbereiten, aber das das so schlimm kam hat niemand erwartet.

Vom Stadion aus machten wir uns dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zum Potsdamer Platz. Die Redaktion musste noch zum Bankett des MSV Duisburg ins Ritz-Carlton. Ab Bahnhof Zoo verließ Horst die Kraft in den Beinen und er spendierte allen die Taxifahrt zum Hotel. Während die Redaktionsmitarbeiter sich auf ihren Weg zum Bankett machten, traten Horst und Thomas schon einmal die Rückreise ins Hotel an. Der Abend klang bei einem wohlschmeckenden Radeberger, einem Weizen und Vodka-Red Bull an der Hotelrezeption aus.

Zu erwähnen sei, das laut ARD der MSV Duisburg 3:1 gewonnen habe. Diese Information ereilte unsere Redaktion von der Lauterner Befreiungsorganisation. Na, ja. Peinlicher kann es für den öffentlichen Rundfunk nicht mehr kommen. Und da sollen wir noch die GEZ zahlen?

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