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STEAG: Hiobsbotschaften häufen sich

Ob der STEAG Kauf durch ein Stadtwerke Konsortium der große Wurf für die klammen Kommunen der beteiligten Ruhrgebietsstädte wird oder sich im Endeffekt als Flop erweist wird sich noch zeigen, die Nachrichtenlage nach dem Beschluss der Stadträte zum Erwerb von zunächst 51% im Dezember 2010 legt die wirtschaftlichen Probleme des Deals bereits jetzt schonungslos offen.

Es begann mit der Kündigung des Hauptkunden RWE für die Abnahme der erzeugten Strommengen. Diese Mengen will man zukünftig selbst vermarkten, die Kündigung hat aber Auswirkungen auf die dringend benötigten Ersatzinvestitionen der veralteten Kohlekraftwerke, bildeten doch die RWE-Stromverträge die Voraussetzung einer soliden Finanzierung. Eine ausbleibende Modernisierung wird die Wettbewerbsposition der STEAG schwächen, kann sie doch mit alten Kraftwerken gegen die etablierte Konkurrenz im Preiswettbewerb nicht mithalten.

Damit aber nicht genug: Jetzt verzögert sich die Inbetriebnahme von Walsum 10. Dieses moderne Kraftwerk spielt in den wirtschaftlichen Berechnungen eine bedeutende Rolle, sollte doch bereits im Jahre 2010 ein EBITDA von 54,4 Mio. Euro und im Jahre 2011 von 80,3 Mio. Euro nur mit diesem Kraftwerksblock erwirtschaftet werden (EBITDA: Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) Damit fehlen 2011 jeden Tag der Verzögerung 220 Tsd. Euro Deckungsbeitrag oder besser gesagt „Geld in der Kasse“.  Umgerechnet 152 Euro jede Minute, die Uhr tickt bedenklich. Und wenn sich die Inbetriebnahme weiter verzögert kommt es ab April 2011 zu erheblichen Strafzahlungen an EnBW für jeden Monat der Verzögerung. So steht es zumindest in den Unterlagen der Wirtschaftsprüfer von KPMG. Schon bald wird sich zeigen ob der schöne Traum vom schnellen Reichtum an der Realität zerplatzt.

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