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Keine weiteren Delfin – Importe nach Deutschland – Delfinschutz-Demonstrationen in Duisburg und Nürnberg werden fortgesetzt

Hagen (ots) – Die Tageszeitung "Solomon Star" hatte verkündet, dass der Leiter des Meeresbildungs-Instituts auf den Solomon Inseln (Inselgruppe im Südpazifik), Robert Satu, einen Auftrag aus Deutschland für den Transfer von Delfin-Wildfängen vorliegen hätte ( http://www.solomontimes.com/news.aspx?nwID=5888 ).

Die deutsche Organisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) protestierte gegen diese Importabsicht beim zuständigen Bundesamt für Naturschutz (BfN). Heute bestätigte der zuständige Ressortleiter beim BfN, Franz Böhmer, gegenüber dem WDSF, dass grundsätzlich nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen ein Import von Wildfängen außerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtabkommens (EEP) nicht in Frage käme. Von den Solomon-Inseln läge auch kein Importantrag nach Deutschland vor. Robert Satu verkündete, dass er nun versuchen wolle, die gefangenen Delfine nach Dubai und China zu verkaufen. Die europäischen Auftraggeber der geplanten Importe wollte er nicht benennen.

Seit Jahren protestiert das WDSF gegen den Import und die Gefangenhaltung von Delfinen in den kleinen Betonbecken – offenbar erfolgreich. Nach mehrjährigen Demonstrationen gegen das Delfinarium im Allwetterzoo Münster, verschiedenen juristischen Eingaben gegen die veraltete Anlage und einem negativen Wirtschaftlichkeitsgutachten durch das WDSF und die Organisation ProWal hat der Allwetterzoo die Schließung der Anlage für 2012 angekündigt.

In Duisburg und Nürnberg wollen WDSF und ProWal ab April jedes Wochenende vor den Zoos wieder Informationsmaterial gegen die Delfinhaltung verteilen. Der Duisburger Zoodirektor Achim Winkler hatte beim ersten Wochenend-Protest der Tierschützer vor seinem Zoo im Oktober vergangenen Jahres noch die Polizei gerufen. Aber die befand die Tierschutz-Aktion, ebenso wie die Stadtverwaltung, für rechtlich einwandfrei und ließ die Demonstranten in Ruhe.

WDSF-Leiter Jürgen Ortmüller: "Auch nach den gestoppten Salomon-Importen befürchten wir in Nürnberg eine Aufstockung des Delfinbestandes aus anderen europäischen Zoos. Nach bald zehn Schließungen von Delfinarien in Deutschland betrachten wir diese als Auslaufmodell und appellieren an die letzten beiden Betreiber, diese Tierquälerei zu stoppen. Dafür werden wir weiter kämpfen."

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