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Polizist soll verhängnisvollen Befehl bei der Duisburger Love Parade gegeben haben

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Image by xtranews.de via Flickr

Rund ein halbes Jahr nach der Duisburger Love-Parade-Katastrophe mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten werden neue Vorwürfe gegen die Polizei laut, so das Magazin “DER SPIEGEL” in einer Vorabmeldung. Mehrere Ordner, die an der westlichen Einlasskontrolle des Veranstaltungsgeländes im Einsatz waren, berichten übereinstimmend von einem möglicherweise verhängnisvollen Befehl eines leitenden Polizisten. Der Beamte habe am Nachmittag des 24. Juli die komplette Öffnung der Eingangsschleuse befohlen, obwohl die Veranstaltungsleitung zuvor das genaue Gegenteil angeordnet hatte – nämlich deren Schließung, weil schon zu dieser Zeit eine Überfüllung des Party-Areals drohte. "Unsere Einwände, dass es dadurch zu einem Stau im Eingangstunnel kommen wird, hat der Beamte nicht gelten lassen", sagt einer der Ordner, "wir mussten seiner Anweisung Folge leisten." Der Polizist habe den Kreuzungsbereich vor der Absperrung entlasten wollen. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich mehrere tausend Raver vor der Kontrollstelle gedrängt, Hunderte seien dann in den Tunnel geströmt. Belastend für die Polizei könnten zudem Schilderungen von Ordnern sein, wonach sich Beamte von den privaten Sicherheitskräften ein Werkzeug aushändigen ließen, mit dem später die Zaunelemente einer Absperrung auseinandergeschraubt worden sein sollen. Offenbar ist dieses Beweisstück verschwunden. Der Sprecher des Innenministeriums erklärte, die Staatsanwaltschaft müsse prüfen, ob die Anordnung zur Schleusenöffnung tatsächlich erfolgt sei und "später zur Katastrophe beigetragen" habe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung gegen 16 Beschuldigte.

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