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Duisburger OB Sauerland: “Als Dienstvorgesetzter trage ich zudem die Verantwortung für alle Ihre dienstlichen Entscheidungen.”

Duisburg – In der Hauspostille der Stadt Duisburg “Duisburg Intern” räumt Oberbürgermeister Adolf Sauerland Kommunikationsversäumnisse gegenüber den städtischen Mitarbeitern ein.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in  der  Personalversammlung  am  8.  Dezember haben  viele  von  Ihnen  deutlich  zum Ausdruck gebracht,  dass  Sie  mit  dem  Verwaltungsvorstand und seinem Handeln nach dem Loveparade Unglück  nicht  einverstanden  sind. Die  Botschaft  ist  angekommen.  Ich  verspreche  Ihnen, wir werden daraus lernen.
Ich habe die Personalversammlung, bei der viele  von  Ihnen  anwesend waren,  auch  als Gelegenheit gesehen, erneut um Entschuldigung für meine  Auftritte  und  Äußerungen  unmittelbar nach  dem Unglück  zu  bitten.  Viele  von  Ihnen sind  zutiefst  enttäuscht, dass  ich damals nicht die  angemessenen  Worte  gefunden  habe.  Es tut mir  Leid,  dass  ich  in  Folge meiner  persönlichen Betroffenheit Ihren Ansprüchen nicht gerecht geworden bin.
Bereits vor dem Landtags Innenausschuss am 2.September  hatte  ich  zum  Ausdruck  gebracht, dass  21  Tote  ein  immenses menschliches  Leid bedeuten  und  eine  Bürde  nicht  nur  für mich, sondern für uns alle sind. So wie es keinen Weg gibt, das Rad der Zeit zurückzudrehen, so gibt es auch keinen Weg,  sich  von Bürde und Verantwortung zu befreien.
Ich habe schon damals betont, dass Bürde und Verantwortung besonders diejenigen immer begleiten werden, die am 24. Juli 2010 in öffentlichen Ämtern Verantwortung getragen haben. Und ich habe mich vor dem Innenausschuss zur
Verantwortung  bekannt,  schon  weil  das  Unglück in Duisburg geschah, der Stadt, auf deren Wohl ich verpflichtet bin.
Als Dienstvorgesetzter trage ich zudem die Verantwortung  für  alle  Ihre  dienstlichen  Entscheidungen.  Es  tut mir  leid,  dass  Sie  den  Eindruck gewinnen mussten, ich würde mich von Ihrer Arbeit distanzieren. Das  ist nicht der Fall und das war nie der Fall.  Ich habe Vertrauen  in Sie und Ihre Arbeit, für die ich Ihnen meinen herzlichen Dank ausspreche. Und ich bin nach wie vor zu tiefst überzeugt, dass vor der vollständigen Klärung  der Umstände  des Unglücks  ein  Rückzug meinerseits das absolut falsche Signal wäre.
Das  bevorstehende  Weihnachtsfest  wird  nicht nur in Duisburg unter den Eindrücken der Ereignisse des 24. Juli 2010 stehen. Ich bin mir sicher, auch Sie werden die Opfer und die Hinterbliebenen des Loveparade Unglücks in Ihre Gedanken und Gebete  einbeziehen.  Besonders  den  Familien  der  zu  Tode  gekommenen  werden  die Weihnachtstage schwere Stunden bereiten.
Nutzen wir die bevorstehenden Festtage zur inneren Einkehr und Besinnung. So eine schreckliche Krise zwingt uns nicht nur für die Zukunft daraus zu lernen, sie kann uns auch dazu bringen,  uns  unseres  Seins  und  unserer Werte  bewusst zu werden. Ohne das Geschehene zu vergessen, müssen wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, jede und jeder einzelne von uns.
Bitte richten Sie Ihren Familien, die alle ebenfalls schwere Zeiten durchgestanden haben, meinen Dank aus. Ich wünsche Ihnen allen frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!
Ihr Adolf Sauerland

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