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Bundesliga: Die Hinrunde der Überraschungen – Ein Rückblick

by Wikipedia/Anton (rp) Winter 2004

by Wikipedia/Anton (rp) Winter 2004

Sollte jemand die Hinrunde der Fußball-Bundesliga verschlafen haben, jetzt aufwachen und sich die Tabelle nach 17 gespielten Spieltagen zu Gemüte ziehen, dann wird er sich vermutlich sehr schnell die Augen reiben.

Wer hatte auch schon Borussia Dortmund auf der Rechnung? Nach der letzten Meisterschaft im Jahr 2002 und den finanziell und sportlich schwierigen Zeiten in den darauffolgenden Jahren hätte kaum jemand damit gerechnet, dass die Westfalen zur Hälfte der Saison die Herbstmeisterschaft feiern würden.

Schon lange ist es her, dass eine Mannschaft mit solch jungen, talentierten Spielern in der Bundesliga spielerisch überzeugte und so viel Spaß bereitete. Keine Mannschaft hat bisher so viele Punkte in einer Hinserie geholt wie die Dortmunder. 43 Punkte stehen auf dem Konto der Schwarz-Gelben. Lediglich zwei Niederlagen mussten sie hinnehmen – eine davon am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel bei der Frankfurter Eintracht. Dennoch hat der BVB zehn Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten FSV Mainz 05.

Der selbsternannte Karnevalsverein aus Mainz hat die gesamte Liga überrascht. Dem Klub aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit seinem jungen Trainer Thomas Tuchel und dessen jungen Spielern wie André Schürrle oder Lewis Holtby ging trotz der vielen Wochen an der Tabellenspitze nicht die Puste aus und folglich überwintern die Mainzer auf dem zweiten Tabellenplatz.

Besonders verwundert war Fußball-Deutschland über den langen Durchhänger des Rekordmeisters FC Bayern München. Zwar haben die Bayern ihre Aufholjagd begonnen und sich auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet, trotzdem liegen zwischen den Bayern und dem BVB noch vierzehn Punkte.

Gerechnet hätte zu Beginn der Saison auch niemand, dass der FC Schalke 04 nach der Verpflichtung von Top-Stürmern wie Raúl oder Klaas-Jan Huntelaar im Spätsommer über viele Wochen hinweg einen Abstiegs- bzw. Relegationsplatz und zur Winterpause lediglich den zehnten Platz belegen würde.

Ungewöhnlich ist auch, dass Klubs wie Hannover 96, der SC Freiburg oder Eintracht Frankfurt die vorderen Plätze über weite Teile der ersten 17 Spieltage einnehmen würden. Sie belegen hinter der Werkself von Bayer Leverkusen in eben genannter Reihenfolge den vierten, sechsten bzw. siebten Platz der Tabelle.

Die Nordklubs befinden sich derzeit in einer tiefen Krise. Sowohl der Hamburger SV als auch Werder Bremen sind im freien Fall. Während der HSV mit dem neunten Platz noch im Mittelfeld der Ligatabelle steht, haben die Bremer lediglich vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und belegen gerade einmal Platz 14.

Der 1. FC Köln belegt den 16. Platz und müsste demnach in die Relegation und hat drei Punkte Vorsprung auf den vorletzten Platz, der vom VfB Stuttgart eingenommen wird. Die Schwaben haben zwar bereits zwei Trainerwechsel in der Hinrunde vollzogen, dennoch scheint auch der neue Trainer Bruno Labbadia die prekäre Situation noch nicht in den Griff zu bekommen. Die Stuttgarter verloren am vergangenen Sonntag mit 3:5 gegen den Rekordmeister aus München.

Neben den angeschlagenen Kölnern gibt es noch einen zweiten Westverein, bei dem die aktuelle Lage desaströs aussieht: Borussia Mönchengladbach. Der Klub vom Niederrhein belegt mit gerade einmal zehn Punkten den letzten Tabellenplatz und kassierte in den 17 Saisonspielen bereits 47 Gegentore. Fraglich ist, ob die Borussen, bei denen Einiges im Argen liegt, noch die Kurve kratzen können.

Doch eines ist jetzt schon klar: Die Rückrunde bleibt vielversprechend, wenn die Bundesliga-Saison 10/11 so spannend bleibt.

Tim Schmitz

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