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Falscher Förster verkauft ungeprüfte Wildschweine

Wild boar

Image via Wikipedia

Essen – Im August 2010 knüpfte ein 76–jähriger Mann aus Essen in einem Lebensmittelgroßhandel Kontakt zu dem Koch eines Essener Restaurants.
Er stellte sich als Oberforstinspektor vor und bot dem Koch die Lieferung von 62 kg Wildbret an.
Als der Kunde, nach Erhalt der Ware, bemerkte, dass der bestellte Braten nur ungefähr 40 Kilo wog, fühlte er sich betrogen und erstattete eine Anzeige bei der Polizei.
Der ermittelnde Kriminalbeamte, selbst Jäger, sah sich daraufhin die ausgestellte Rechnung ganz genau an und stellte fest, dass sie mit gefälschten Stempeln der Forstverwaltung Braunschweig versehen war.
In der Wohnung des selbst selbsternannten „Oberforstinspektors“ fanden die Polizeibeamten neben den gefälschten Stempeln und einigen ausgestellten Rechnungen auch eine selbst entworfene Forstuniform.
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte als angeblicher Wildhändler seit 2003 mindestens 288 Stück Wild beim Bundesforst gekauft und dann gewinnbringend an Essener Restaurants und Privatpersonen weiterverkauft hatte. Angemeldet hatte der Mann dieses Gewerbe nicht.
Als der 76-Jährige das Fleisch weiter verkaufte, gab er sich teilweise in seiner selbst geschneiderten Uniform als „Oberforstinspektor“ aus.
Vielleicht würde die Vorstellung des „falschen Försters“ in selbst geschneiderter Uniform leicht zum Schmunzeln anregen, wenn dieser nicht auch drei Wildschweine vermutlich ohne vorgeschriebene Trichinenuntersuchung verkauft hätte.
Der Verzehr eines solchen, mit Fadenwürmern befallenen, Fleisches kann schwere gesundheitliche Schäden anrichten und im schlimmsten Fall zum Tode führen.

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