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VRR entlässt Husmann und erteilt ihm Hausverbot

Essen (ots) – Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, Martin Husmann, wurde am Montag fristlos beurlaubt. Dies berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgabe). Gleichzeitig erteilte ihm die politische Führung des Verbandes ein sofortiges Hausverbot. Hintergrund der Personalie ist der schwelende Rechtsstreit um den Nahverkehrsvertrag zwischen dem Verkehrsverbund (VRR) und der Bahn.

Der VRR hatte der Bahn 2008 den Auftrag für den Betrieb von Europas größtem Schienennahverkehrssystem bis 2023 ohne Ausschreibung verlängert. Gegen diese Direktvergabe hatte das holländische Unternehmen Abellio geklagt, da es selbst den Schienenverkehr in Konkurrenz organisieren wollte. Der Fall landete vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Bereits am Dienstag soll hier grundsätzlich über die freie Vergabe entschieden werden.

Die politische Leitung des VRR hatte nun in Absprache mit dem Landesverkehrsministerium NRW sowie mit der Bahn beschlossen, um eine Verlegung des Gerichtstermins beim BGH zu bitten, da sich eine außergerichtliche Einigung anbahnte. Die Bahn wollte Abellio einige Linien abtreten – wieder ohne Ausschreibung, und so Abellio zum Verzicht auf die Klage überreden. Diese Vergleichsverhandlungen wollte die politische Leitung des VRR trotz des Protestes des Bundeskartellamtes gegen den Deal unterstützen. Das Kartellamt befürchtete unrechtmäßige Absprachen.

Nach Angaben des VRR-Verbandsvorsitzenden und CDU-Bürgermeisters von Neuss, Herbert Napp, habe VRR-Geschäftsführer Husmann bis heute die politischen Vorgaben der politischen Mehrheiten im Verband trotz wiederholter Aufforderung nicht umgesetzt. Aus diesem Grund sei Husmann sofort beurlaubt worden.

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