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70. Tag der Suche nach Mirco – angebliche heiße Spur aus Lünen bringt Ermittlungen nicht weiter

Zu Beginn dieser Woche wurde in den Medien über eine „Heiße Spur“ im Fall Mirco berichtet.
Demnach habe ein Zeuge in Lünen ca. vier Tage nach dem Verschwinden von Mirco eine wichtige Beobachtung gemacht.

Dieser Zeuge, ein 60-jähriger Mann aus Lünen, wurde gestern von Beamten der Soko Mirco aufgesucht.
In seiner Vernehmung relativierte er seine Beobachtungen dahingehend, dass er sie selbst nicht für bedeutsam gehalten habe. Er habe die Polizei in Lünen damals nur deshalb angesprochen, weil zufällig ein Streifenwagen in seiner Nähe stand. Nachdem er am letzten Sonntag von der Fahndung nach einem Passat erfuhr, habe er sich an seine damalige Beobachtung erinnert und sich an eine Zeitungsredaktion gewandt.
Die Soko Mirco stellt in diesem Zusammenhang fest, dass dieser Zeuge sich zu keinem Zeitpunkt mit seiner Beobachtung an die Soko Mirco gewandt hat. Denn dort werden alle Anrufe registriert und gespeichert. Insbesondere werden die Personalien der Hinweisgeber aufgenommen.
An den Hinweistelefonen der Soko Mirco war zu keiner Zeit eine Frau mit polnischem Akzent beschäftigt. Auch sind weder die Soko noch die Telefonzentrale der Kreispolizei Viersen über einer 0800-Rufnummer zu erreichen. An eine solche Nummer habe sich der Zeuge gewandt, um seine Beobachtung mitzuteilen.
Nach Bewertung der Zeugenaussage geht die Soko Mirco eindeutig davon aus, dass die Beobachtungen des Zeugen in keinem Zusammenhang mit dem Verschwinden von Mirco stehen. Soko-Leiter Ingo Thiel: „Es ist leider nicht die heiße Spur, die uns weiterbringt.“
Als bedauerlich bezeichnet der Leiter der Soko Ingo Thiel die Auswirkungen der Berichterstattung: „Unsere Kollegen am Hinweistelefon sind in den letzten Tagen als unfähig beschimpft worden, weil sie den angeblich entscheidenden Hinweis nicht ernst genommen hätten. Dabei leisten sie hervorragende Arbeit. Mehr als 6200 Hinweise mit gespeicherten Personalien und Erreichbarkeiten sprechen da eine eindeutige Sprache“.
Leider hat sich durch die Veröffentlichung bei einer Vielzahl der Hinweisgeber der Eindruck verfestigt, die Soko suche nur noch einen schwarzen Passat-Kombi mit HH-Kennzeichen. Diese Annahme ist falsch:
„Wir suchen nach wie vor in erster Linie in der Region Grefrath nach einem Passat Kombi der Baureihe 2005-2010. Zur Farbe können wir konkret keine Aussage machen“ erklärte Thiel weiter.
Zeugen berichteten von einem dunklen Pkw. Rekonstruktionen haben ergeben, dass bei den damals herrschenden Lichtverhältnisse fast alle Lackierungen dunkel wirken. Wichtig ist, dass der Fahrer dieses Fahrzeuges einen Bezug zur hiesigen Region hat, selbst wenn der Wagen auswärts zugelassen ein sollte.

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