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Auswärtiges Amt war aktiv am Holocaust beteiligt

Auswärtiges Amt - Image by Wikipedia

Berlin – Das Auswärtige Amt hat nach Recherchen einer Historikerkommission maßgeblich an der Ermordung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs mitgewirkt. Dies haben übereinstimmend „Der Spiegel“ und die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) berichtet. Das Auswärtige Amt sei eine verbrecherische Organisation gewesen, sagte Eckart Conze, der Leiter der vom damaligen Außenminister Joschka Fischer 2005 eingesetzten Kommission. Anders als über Jahrzehnte verbreitet, habe sich das Amt „die nationalsozialistische (NS) Gewaltpolitik zu jeder Zeit mitgetragen“.
Der Abschlussbericht mit dem Titel „Das Amt und die Vergangenheit – Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik“ entlarvt das Ministerium als aktiven Unterstützer der NS-Vernichtungspolitik. Der Marburger Historiker Eckart Conze Conze sagte der „FAS“: „Das Auswärtige Amt war an allen Maßnahmen der Verfolgung, Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung der Juden von Anfang an aktiv beteiligt.“
Joschka Fischer selbst zeigt sich tief erschüttert und entsetzt über die Aufdeckung des Geschehens während der NS-Zeit. Der Ex-Außenminister sieht im Auswärtigen Amt eine damalige zentrale Rechtsschutzstelle. Es scheint sich um eine Täterschutzstelle gehandelt zu haben. Es seien zum Beispiel kurz nach dem Krieg Listen der Kriegsverbrecher erstellt worden, die sich ins Ausland abgesetzt haben, damit keiner dorthin fahre, wo ihm Verhaftung oder Verurteilung gedroht hätten.

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