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Duisburger Philharmoniker: Zarathustra, Gulda und Henze im 3. Philharmonischen Konzert

Karen Kamenek - Photo: Alan Kavcic

Der gefeierte ungarische Cellist László Fenyö ist der Solist im dritten Philharmonischen Konzert am Mittwoch 20. und Donnerstag 21. Oktober um 20 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle.

Auch wenn er bereits mit 13 Jahren an der renommierten Franz-Liszt-Akademie in Budapest studierte – László Fenyö war alles andere als ein besessen übendes, nur in Tönen lebendes Wunderkind. Statt Tonleitern zu pauken, ging er lieber Fußball spielen, träumte von einer Karriere in der Formel Eins und hörte Rockplatten. Trotzdem hatte er bereits mit Mitte zwanzig fast alle renommierten Wettbewerbe gewonnen, wurde Solocellist beim HR Sinfonieorchester in Frankfurt und startete eine Karriere als temperamentvoller und charismatischer Solist. Kollegen und Fachleute blicken bewundernd auf seine atemberaubende Technik; das Publikum in aller Welt liebt seine unbändige Musizierlust, die selbst ehrwürdige Repertoirestücke in heißblütige Husarenritte verwandelt.

Alles andere als ehrwürdig ist freilich das Werk, mit dem sich László Fenyö in Duisburg vorstellt. Friedrich Guldas Konzert für Violoncello und Blasorchester mischt peitschenden Jazzrock, Alphorn-Idylle und fesche Blasmusik auf unwiderstehliche Weise. Bei seiner Uraufführung 1981 stellte das Stück noch eine Provokation des musikalischen Establishments dar – so hatte es der streitlustige Komponist auch gewollt. Inzwischen gilt es geradezu als Klassiker, dessen ruppiger Charme sich in László Fenyös Händen auf ideale Weise entfalten dürfte. Ihm zur Seite steht die amerikanische Dirigentin Karen Kamensek, die zuletzt im Mai 2009 in Duisburg zu hören war.

Die auf der Opernbühne und im Konzertsaal gleichermaßen geschätzte Musikerin war mehrere Jahre an der Wiener Volksoper engagiert, wirkt seit 2008 an der Staatsoper in Hamburg und geht im kommenden Jahr als Generalmusikdirektorin an die Niedersächsische Staatsoper Hannover.

Zeitgenössische Musik in all ihren Spielarten nimmt in Karen Kamenseks künstlerischer Arbeit eine zentrale Rolle ein. Das dritte Philharmonische Konzert eröffnet sie mit Hans Werner Henzes klassizistisch-vitaler Ballettmusik „Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber“, 1950 nach einem Bild von Paul Klee geschrieben und 1990 vom Komponisten noch einmal bearbeitet. Die Duisburger Philharmoniker leisten damit einen weiteren Beitrag zum Henze-Schwerpunkt des Kulturhauptstadtjahres RUHR 2010. Das machtvolle Schlussstück des ereignisreichen Abends ist Richard Strauss’ Tondichtung „Also sprach Zarathustra“. Den Welterfolg des Werkes hat der allzeit geschäftstüchtige Meister noch erlebt. Aber wenn er geahnt hätte, was seine Erben alleine durch die mediale Vermarktung der berühmten Einleitungsfanfare über die Jahre noch so verdienen sollten – es hätte ihn schon sehr gefreut.

Die Karten für das Konzert kosten zwischen 9,00 Euro und 36,00 Euro, ermäßigt 5,00 bis 18,50 Euro.

3. Philharmonisches Konzert

Karen Kamensek Dirigentin
László Fenyö Violoncello

Hans Werner Henze Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber

Friedrich Gulda Konzert für Violoncello und Blasorchester

Richard Strauss Also sprach Zarathustra, Tondichtung nach Friedrich Nietzsche für großes
Orchester

Mi 20. / Do 21. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle

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