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Vatikan erlaubt Praktiken des Geheimbundes "Engelwerk"

Image by Getty Images via @daylife

Der Heilige Stuhl in Rom hat überraschend das lange abgelehnte Statut und die bislang verbotene Schutzengel weihe des erzkonservativen Geheimbunds "Engelwerk" zugelassen. Wie aus einem kürzlich verfassten internen Rundschreiben des Opus Angelorum (OA) hervorgeht, wurden die Texte der Engelweihe und die Lehren des OA bereits durch ein Dekret vom November 2008 von Rom anerkannt. Die von katholischen Kirchenrechtlern als abstrus und gefährlich bezeichnete Geheimlehre des OA fußt auf Privatoffenbarungen der angeblichen Seherin Gabriele Bitterlich aus Österreich. Darin heißt es unter anderem: Kinder, die den Pfarrer nicht ansehen können, junge Frauen, die eine Fehlgeburt haben, und schwarze oder gefleckte Katzen seien von Dämonen befallen; ebenso viele Zigeuner, Hebammen und Bauersfrauen. Nur durch die Verehrung von 400 Engeln könne man sich vor ihnen schützen. Papst Benedikt XVI. hatte als damaliger Vorsitzender der vatikanischen Glaubenskongregation durch ein Dekret vom 6. Juni 1992 die Bitterlich-Schriften verboten, ebenso die Schutzengelweihe, die sozusagen als Eintritt in den Geheimbund gilt. Das Engelwerk feiert die nun erfolgte Anerkennung deshalb gebührend: "Damit hat die Mutter Kirche das Werk der heiligen Engel in ihren Schoß aufgenommen", heißt es im Rundbrief. In Bayern kümmert sich seit Herbst 2009 ein Seelsorger, der am Opus-Angelorum-Institut Anápolis studiert hat, um die Gläubigen: Pater Markus Kocher ist Priester im oberbayerischen Holzkirchen und wird künftig in St. Quirin am Tegernsee eingesetzt. Das Erzbistum München und Freising stört offensichtlich nicht, dass in der Erzdiözese seit 1988 ein Predigt- und Exerzitienverbot für Pater des Engelwerks gilt.

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