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Verdis Rigoletto zum 20.Geburtstag von ARTE-TV!

Image by WIKIPEDIA

20 Jahre deutsch-französisches Fernsehprogramm unter dem Namen ARTE. Dies nahm der Sender zum Anlass einer leicht zeitversetzten Liveübertragung aus dem Teatro la Fenice, dem weltberühmten Opernhaus der Lagunenstadt Venedig.

Und dies wurde mit einem Opern-Strassenfeger gefeiert: Guiseppe Verdis RIGOLETTO in der Inszenierung von Daniele Abbado, dem Sohn des weltberühmten Dirigenten Claudio Abbado. Kurzum: ein musikalisch gelungener Abend, der vom Publikum gefeiert wurde. Buhrufe gab es, wie in Italien oft üblich, für die moderne Inszenierung des Werkes. Musikalisch wurde das Werk auf gutem Niveau vom Dirigenten Myun-Whung Chun aus Südkorea geleitet.

Den Rigoletto gab der italienische Bariton Roberto Frontali souverän und mit viel Körpereinsatz. Seine Arie aus dem zweiten Akt  „Cortigiani, vil razza danata„, sowie das Schlussduett mit seinem finalen Schrei „La Maledizione!“ gerieten zu seinen Glanzpunkten. In typisch italienischer Opernmanier trumpfte er hier mit kraftvollen Spitzentönen auf. Desiree Rancatore, eine junge sizilianische Sopranistin, spielte und sang seine „Tochter“ Gilda. Sie wurde neben Frontali zum Mittelpunkt der Ovationen des Publikums. Während sie bei ihrer ersten Arie „Caro Nome“ leichte Unsicherheiten in den teils schwierigen Koloraturpassagen hatte, steigerte auch sie sich zunehmend. Unter die Haut ging ihr hohes C beim Duett „Si, vendetta!“ (Rigoletto/Gilda) am Ende des zweiten Aktes. Besonders im Finale dieser melodienreichen Oper wusste sie ihre Stimme effektiv einzusetzen. Sie war am besten in den Duetten mit Rigoletto, sowie auch in der Gewitterszene des dritten Aktes.

Der amerikanische Tenor Eric Cutler sang den Herzog auf ordentlichem Niveau, fiel aber hinter den beiden Hauptprotagonisten leicht ab. Die weiteren Rollen waren adäquat besetzt. Der insgesamt gut eingestimmte Chor des Venezianischen Opernhauses rundete das musikalische Bild ab.

Eine insgesamt sehr gelungene, teilweise auf hohem Niveau gesungene, Aufführung aus dem Operhaus in Venedig. Sicher würdig dazu, den 20. Geburtstag des Deutsch-französischen Fernsehkanals ARTE zu feiern. Italienische Oper aufgeführt in einem italienischen Opernhaus, gerade eines dieses Ranges, ist immer sehens- und hörenswert.

Und wem Rigoletto jetzt nicht aus dem Kopf geht, der kann sich hier, aus einer anderen ARTE-Opernlive-Übertragung aus der Dresdner Semperoper, mit der großartigen Diane Damrau, das Duett „Si vendetta–tremenda vendetta!“ ansehen und anhören! (D.O.)

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