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Internet im Auto wird Stauzeiten verringern

A common message shown on TomTom OS when there...

Image via Wikipedia

(ddp direct) – Wetzlar/Wiesbaden/Frankfurt/Karlsruhe. Im Rahmen des deutschen Forschungsprojekts AKTIV haben der internationale Automobilzulieferer Continental, das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen und die PTV AG eindrucksvoll demonstriert, wie man aktuellere und detailliertere Verkehrsinformationen generieren und für eine verbesserte Routenführung nutzen kann. Der Einzelne kommt schneller, sparsamer und sicherer ans Ziel und die Gemeinschaft profitiert von optimierten Verkehrsflüssen, weniger Staus und reduziertem CO2-Ausstoß.

Information ist der Schlüssel für besseren Verkehrsfluss

Bislang nutzen elektronische Routenplaner für die dynamische Zielführung fast ausschließlich die Daten des Traffic Message Channel (TMC), die für den Autofahrer unhörbar während des Radioprogramms übertragen werden. Diese Verkehrsinformationen stammen in der Regel von Polizei, Behörden und Automobilclubs und werden über eine zentrale Sammelstelle erst an die Rundfunkanstalten und von dort an die Fahrzeuge übermittelt. Im Rahmen von AKTIV haben Continental, PTV und das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen nun eine deutlich schnellere und detaillierte Datenkette aufgebaut, die neben der aktuellen Situation zudem noch kurzfristige Verkehrsprognosen und Ausweichempfehlungen liefert.
Das Forschungsprojekt AKTIV ist die Basis für schnellere Verkehrsinformationen in der Zukunft. Daten aus Verkehrszentralen werden über das Internet schnell in zukünftige Navigationssysteme gelangen.
Die Datenbasis dafür stellt die Verkehrszentrale des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen bereit. Dort laufen permanent und aktuell alle Informationen der Messstellen auf den einzelnen Fernstraßen zusammen. Außerdem stehen hier die Anzeigen der dynamischen Verkehrszeichen, die durchschnittlichen Reisezeiten sowie die metergenaue Position von Baustellen bereit.
Diese Daten werden online an die Informationsplattform von PTV übermittelt und dort in einem automatisierten Verfahren analysiert. Neben der aktuellen Verkehrslage erstellt diese Plattform für jeden einzelnen Streckenabschnitt Verkehrsprognosen, die im 15-Minuten-Takt bis zu zwei Stunden in die Zukunft blicken. Die notwendige Datengrundlage für die Prognosen wie auch für flächendeckende Informationen liefert das Verkehrsmodell PTV Validate. So kennt das System nicht nur die aktuellen Staus, sondern weiß schon jetzt, wo sich die Situation in den nächsten Stunden entspannen oder verschärfen kann. Für Autofahrer auf langen Reisen wird das eine wichtige Entscheidungshilfe für die weitere Planung ihrer Route.
Während die TMC-Daten bislang über das Radio ins Auto kamen, bringen die Entwicklungspartner im Rahmen von AKTIV die aktuellere und präzisere Verkehrsinformation als TPEG-Daten (Transport Protocol Experts Group, ein offener Standard zum Versenden von Verkehrs- und Reiseinformationen) über Mobilfunk ins Navigationssystem. Hierfür greift das Navigationssystem im Fahrzeug auf einen neuen Internetdienst zu. So können die Informationen je nach Bedarf und Netzabdeckung im Minutentakt abgerufen werden. Dabei zeigt die Erfahrung aus dem Testbetrieb, dass mit der AKTIV-Technik durchschnittlich zehn mal so viele Verkehrsinformationen generiert und in der Routenplanung berücksichtigt werden können, als bislang üblich.

Internet im Auto bringt schnellere und aktuellere Verkehrsnachrichten um Stauzeiten zu verringern.


Durch die Steigerung der Datenmenge konnte auch noch die Qualität der Dienste deutlich verbessert werden. Neben Zusatzinformationen wie der aktuell fahrbaren Durchschnittsgeschwindigkeit auf einzelnen Streckenabschnitten werden nun Verkehrsstörungen auf den Meter und die Minute genau übermittelt. Mit Hilfe dieser deutlich verbesserten Datenbasis, den Online-Prognosen und den Ausweichempfehlungen aus der Verkehrszentrale können die Navigationssysteme von Continental die Routenführung weiter optimieren und zugleich die Vergrößerung von existierenden Staus und die Entstehung neuer Staus auf den Ausweichwegen entgegen wirken. Für den Einzelnen bedeutet das minimierte Standzeiten und einen reduzierten Verbrauch. Streß, Zeitdruck und daraus möglicherweise resultierende gefährliche Fahrmanöver gehören der Vergangenheit an. Eine entspannte Fahrt und eine schnellere und sicherere Ankunft sind im wahrsten Sinne des Wortes „vorprogrammiert“. Und für die Gemeinschaft ermöglicht die AKTIV-Technik eine effizientere Ausnutzung vorhandener Straßenkapazitäten und sorgt somit für die Reduzierung der Staus auf ein Minimum. Denn das beste lebensgefährliche Stauende ist jenes, das es nie gegeben hat.
Nachdem jetzt die Funktionsfähigkeit des Systems im Rahmen des Forschungsprojektes bewiesen wurde, arbeiten die beteiligten Firmen bereits an der Serieneinführung. Einen ersten Regelbetrieb können sich die Entwickler bereits im Jahr 2013 vorstellen.

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