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Arbeitsvermittlung: Stellenkahlschlag in Jobcentern – ver.di-Proteste am 30. September

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(ddp direct) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt vor erheblichen Beeinträchtigungen der Betreuungsarbeit infolge des geplanten Stellenabbaus in den Jobcentern und kündigt bundesweite Proteste an: „Den politischen Kompromiss zur Zukunft der Jobcenter müssen Beschäftigte und Hilfebedürftige bezahlen. Die Betreuung der Erwerbslosen und die pünktliche Überweisung der Leistungen geraten in akute Gefahr“, warnte Achim Meerkamp, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes.
Nach den bisherigen Plänen müssen sich am Donnerstag, den 30. September, bundesweit etwa 3.500 kommunale Arbeitsvermittler und Sachbearbeiter der Leistungsabteilungen arbeitslos melden, weil ihre Arbeitsverträge zum Jahresende auslaufen. Gegen den beispiellosen Stellenabbau organisiert ver.di am gleichen Tag bundesweit Proteste vor den Jobcentern.
Betroffen von den Verschärfungen seien sowohl die Beschäftigten der Bundesagentur in den Jobcentern als auch die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Die befristet Beschäftigten in beiden Rechtskreisen müssen entfristet werden, weil sie dringend gebraucht werden“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Isolde Kunkel-Weber. Sollte es bei den Befristungen bleiben, drohe infolge längerer Wartezeiten für die Bearbeitung der Leistungen sowie längerer Vermittlungszeiten ein sozialpolitisches Desaster. Kunkel-Weber kritisierte die politische Festsetzung der Personalkostenhaushalte: „Eine Personalausstattung, die der Arbeitsbelastung gerecht wird, findet nicht statt!“
In vielen Jobcentern gebe es weiterhin Befristungsanteile von 30 Prozent. Die Fluktuation übersteige jährlich die Grenze von zehn Prozent. Das belaste sowohl Hilfsbedürftige als auch Beschäftigte; bereits jetzt sei die Arbeitssituation vielerorts unerträglich. Die Aktionen würden deshalb von allen Beschäftigtengruppen in den Jobcentern – befristet und unbefristet – unterstützt.

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