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Was will Pro-NRW?

Zunächst einmal klingt es meisst sympathisch, sich „pro“ zu nennen. Pro, oder auch dafür, zu sein suggeriert auf den ersten Blick immer was positives. Doch im Falle von „PRO-NRW“ sieht das bei näherem hinschauen grundlegend anders aus. Die Schwerpunkte, politischen Ziele und Weltanschauungen dieser „Bürgerbewegung“ würden eine sofortige Umbenennung in „Contra-NRW“ rechtfertigen.

Auf ihrer Website unter dem Unterpunkt Regional ruft die „Bürgerbewegung“ für den heutigen Samstag zu einer Demo gegen OB Sauerland auf. Das allgemeine Entsetzen über die Loveparade-Tragödie, und die danach entstandenen ernsten Diskussionen und Verschleierungen, will  PRO-NRW die Stimmung der Menschen in Duisburg, und darüberhinaus, auch zur eigenen Darstellung ihrer rechten Politik publicitywirksam nutzen. Dem stehen aber ein Bündnis aus dem DGB Niederrhein, dem Jugendring Duisburg und der evangelischen Kirche, der SPD und weiterer Organisationen gegenüber, die den Rechtspopulisten von proNRW dafür keinen Raum gewähren wollen.Diese Gegendemonstration beginnt heute um 11.55 Uhr auf dem Burgplatz vor dem Duisburger Rathaus unter dem Motto „Wir sind Duisburg“.
Bärbel Bas, die Duisburger Bundestagsabgeordnete der SPD sagt dazu: „Bei diesem durchsichtigen Versuch, durch Unterstützung einer an sich berechtigten Forderung hier auf Unterstützung durch demokratische Kräfte zu setzen, machen wir nicht mit“

PRO-NRW ist ein politisch rechts ausgerichtetes Netzwerk in NRW. Deren eigene Forderung nach einem Ausbau des angeblich „rechten verwaisten Politflügels“ untermauern sie mit offenem Fremdenhass, Aktionen gegen muslimische MitbürgerInnen und deren Gebetshäusern, oder wie neuerdings, mit der Huldigung der Sarrazinschen Thesen. Sie setzen, wie alle rechten Parteien, auf Plattitüden und suggerieren den Untergang des christlichen Abendlandes durch die Muslime. Um ihrem Bestreben nach Reinheit der deutschen Kultur noch mehr Zustimmung zu geben, kooperieren sie auf Landesebene mit der ebenfalls “ rechtsradikalen“ Republikaner-Partei. Mittlerweile sieht PRO-NRW auch schon repressive Massnahmen gegenüber Christen in NRW aufkommen.
Die Duisburger Sektion von PRO-NRW mit ihrem Spitzenmann Erich Christ, will von der allgemeinen Empörung über die Vorgänge nach der Tragödie der Loveparade und dem OB Sauerland, die Stimmung der Bürgerinnen und Bürger nutzen, ähnlich einem Wolf im Schafspelz, ihre eigene Sicht der Dinge unters Volk zu bringen. Und wieder wird es ihnen nicht gelingen, in bauernfängerischer Manier dabei auch ihre rechten Parolen zu verbreiten.
NRW ist ein zukunftsorientiertes Land. NRW ist modern, weltoffen und tolerant. NRW hat vielfältige Probleme, auch das ist hinlänglich bekannt. Allerdings: wer FÜR NRW und seine Menschen ist, muss entschieden GEGEN PRO-NRW sein. Wie sich PRO-NRW ein freies NRW vorstellt, beschreiben sie in ihrem Programm:
„In den Städten unseres Landes gibt es immer mehr rechtsfreie Räume, in denen sich selbst die Polizei nur noch in großer Zahl traut. „No-Go-Areas“ also – aber nicht für Ausländer oder Asylbewerber, sondern für die einheimischen Bürger! Die Bürgerbewegung pro NRW fordert daher mit allem Nachdruck eine grundlegende Änderung der politischen Vorgaben beim Thema öffentliche Sicherheit.Die Polizei muß auf der Straße mehr Präsenz zeigen, auch und gerade in ethnischen und sozialen Brennpunktvierteln, wo Polizei- und sogar Feuerwehreinsatzkräfte immer öfter als ungeliebte Repräsentanten eines „fremden Staates“ gesehen werden.“

Das ist rechtes Gedankengut in Reinkultur. Dem sollten wir alle, alle Demokraten, entschieden entgegenstehen. Friedlich und mit Argumenten. Denn pure Ignoranz ist wie Gift für Nationalisten und Rechtspopulisten. Wir dürfen solchen Parteien und Gruppierungen keine Plattform bieten.
Die Menschen in Duisburg und im Ruhrgebiet und in ganz NRW wissen das, und werden heute in Duisburg ein starkes Zeichen gegen Rechts, gegen Intoleranz, Fremdenhass und Rassismus auf friedliche Art und Weise setzen.
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