Überhaupt kann Jacobs dem Publikum am 2. September viel Neues präsentieren. So spielt er zum Teil aus handschriftlichen Kopien, die er in spanischen Musikarchiven gefunden hat. Ursprünglich waren die Werke aus der Epoche der spanischen Aufklärung für Tasteninstrumente gedacht. „Das Besondere sind die Fandangos, die ich spielen werde – eine tolle Musik, die zeigt, wie virtuos man schon vor Liszt und Paganini im 18. Jahrhundert komponiert hat“, sagt Jacobs.
Bildende Kunst und Musik zu verknüpfen, reizt den Professor. Francisco de Goya (1746-1828) dagegen fasziniert ihn. Goyas „Caprichos“, ein Zyklus von 80 Radierungen, gehören zu den größten Meisterwerken gesellschaftskritischer Kunst und haben bis heute Einfluss auf Malerei, Literatur – und eben auf die Musik. „Das Blatt Nr. 64, das Claes Biehl für seine Komposition gewählt hat, zeigt einen fliegenden Dämon, auf dessen Rücken vier Personen mit verzerrten Gesichtern hocken. Buen Viage, also: Gute Reise, lautet die Bildunterschrift“, erklärt Jacobs. „Das Capricho wurde sehr unterschiedlich gedeutet.“ Man darf daher gespannt sein, wie der gebürtige Moerser Biehl die Dynamik, das Groteske des Bildes und die abgebildeten fünf Charaktere in Musik verwandelt hat.
Programm
Mateo Albéniz (1755-1831): Sonata D-Dur
Félix Máximo López (1742-1821): Variaciones del Fandango español
Padre Narciso Casanovas (1747-1799): Sonata F-Dur
Félix Máximo López: Variaciones al minué afandangado en Re menor
José Lidón (1752-1827): Sonata de 1º tono para clave o para órgano con trompeta real
Claes J. Biehl (*1978): Dämonenflug. Nachtstück für Akkordeon zu Goyas Capricho 64 (2006/07)
José Antonio Martí (1719-1763): Fandango con variaciones