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Loveparade: Klarstellung der Klarstellung zur Strafe Gottes

Komm Du mal nach Duisburg, Du Hassprediger!

Liebe Brüder und Schwestern, lasset uns weiterbeten! Wo sind wir stehen geblieben? Ach so, ja richtig: „… auf der Erde“. Also weiter:

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Die Welt, liebe Brüder und Schwestern, ist nämlich voller Versuchungen. Böser Versuchungen. Und nicht nur die Welt, sondern auch das Denken – ja sogar das Denken der Frommsten. Tatsache!
Wir Theologen sprechen in diesen Fällen von „Denkversuchungen“. Teuflisch sowas, darf man gar nicht dran denken. Gestern, liebe Brüder und Schwestern, habe ich versucht, Euch mit dem Denken des hochgeschätzten Bruders Prof. Dr. Andreas Laun vertraut zu machen. Eine echte „Denkversuchung“.
Der Weihbischof von Salzburg schrieb einen Text, und in diesem sprach er – wie er selbst sagt –„Klartext“, und zwar zum Thema „Love-Parade, Sünde und die Strafe Gottes“.

Schon gestern hatte ich darauf hingewiesen, welch bösartigen Angriffen unser lieber Bruder Andreas Laun daraufhin ausgesetzt war. Beispielhaft zitierte ich die Hamburger Morgenpost. Genau so gut hätte ich freilich auch den „Spiegel“ nehmen können. „Spiegel Online“: „Salzburgs Weihbischof beleidigt Opfer der Love Parade“ – schlimm so etwas!
Gut, ließe sich sagen, Hamburg – das sind Protestanten. Nur, die Süddeutsche Zeitung kommt aus München; und die schreibt: „Salzburger Weihbischof verhöhnt Loveparade-Opfer“. Und selbst einigen unter den Frommsten unter den Frommen war es nicht vergönnt, die Weisheit in den weisen Worten dieses weisen Mannes so exakt zu erfassen, wie es eigentlich von einem guten Katholiken erwartet werden müsste.
Was blieb unserem armen Weihbischof Laun da anderes, als eine „Klarstellung der Klarstellung“ hinterher zu schieben?! Aufgepasst, Ihr Kinder Gottes:

„Falls unter denen, die mir zustimmen, auch jemand sein sollte, der meint,
ich hätte die Gleichung „Loveparade ist Sünde ist gleich Unglück ist Strafe Gottes“ verteidigt,
dann müsste ich ihm sagen: Auch Sie, nicht nur die Kritiker,
haben ungenau gelesen und mich nicht verstanden!“

Liebe Brüder und Schwestern, ehrlich gesagt: so etwas ist doch wirklich peinlich, wenn so ein begnadeter Gottesmann wie der Salzburger Weihbischof so einen wichtigen Text wie den über die „Love-Parade, Sünde und die Strafe Gottes“ mit einer „Klarstellung der Klarstellung“ ergänzen muss. Ich schäme mich für Euch! Wie blöde kann man denn nur sein?! – Sicher:

Die genannte Idee war und ist zwar eine ,Denkversuchung´,
aber sie ist weder christlich noch vernünftig!

So, liebe Gemeinde, jetzt wisst Ihr Bescheid! Und merkt Euch das gefälligst! Doch keine Strafe Gottes, einfach nur eine Denkversuchung! Amen. Weder christlich noch vernünftig – Ihr macht ja Sachen, liebe Brüder und Schwestern! Egal, Schwamm drüber, ich vergebe Euch Eure Schuld. Ihr habt Euch in Versuchung führen lassen, und dann auch noch in Denkversuchung. Ausgerechnet Ihr! Zum Piepen.
Also, ich würde mal sagen: jeder von Euch noch ein paar Vaterunser, die ganz Begriffsstutzigen hängen noch ein paar „Gegrüßet seist Du, Maria“ hinten dran. Und gut ist. Habt Ihr mal wieder ganz schön Schwein gehabt …
Ganz anders sieht die Sache logischerweise für diejenigen aus, die unserem Weihbischof Laun einfach nicht glauben wollen, dass er seine „Denkversuchung“ nur als solche, und nicht etwa als tatsächlichen Willen unseres Herrn verstanden wissen wollte.
Denen schreibt der Herr Moraltheologe in seiner „Klarstellung der Klarstellung“ klipp und klar:

„Warum, meine Damen und Herrn, könnt
und wollt Ihr mir nicht glauben,
was ich deutlich schreibe?“
Na ja, vielleicht weil Herr Laun als erzreaktionärer Feind jeglichen humanitären Denkens bestens bekannt ist.

„Ihr aber scheint das Unrecht, das Ihr mir zum Vorwurf macht, als Euer Recht in Anspruch zu nehmen.“
Oh nein, Herr Laun! Wir werfen Ihnen vor, dass Sie Menschen, die weder nach Ihrer noch nach unserer Façon glücklich werden wollten, zwar nicht offen, aber doch unterschwellig den Tod wünschen.

„Und ehrlich gestanden, ich glaube Euch nicht, dass Ihr wirklich glaubt, dass ich denke, was Ihr mir unterstellt!“
Och, Hochwürden Kreidefresser! Ich bin davon zutiefst überzeugt!

Warum haltet Ihr mich für weniger moralisch als Euch selbst?
Moral, Moral, Moral … „Warum“? Nun, Sie wissen ja jetzt, was ich von Ihnen halte.

„Warum haltet Ihr mich zudem für so dumm, absichtlich mit einer
größenwahnsinnigen Behauptung in Euer offenes Messer zu laufen?“

Wie Sie richtig erkennen, ist es nicht Ihre Dummheit allein. Sie paart sich mit dem Größenwahn, der den Fanatiker immer dann heimsucht, wenn er ein Zeichen für den Sieg seiner Sache auszumachen meint. Wenn dann die Gottlosen zerquetscht werden, gerät der perverse Menschenfeind so sehr in Euphorie, dass er unvorsichtig wird.

Dann kamen sie an, nicht nur die „Etablierten“, sondern auch richtig frech die Leute von Zoolamar in Düsseldorf und sogar welche aus dem Gulli in Wien. Und der Klerikalfaschist aus Salzburg sieht sich genötigt, seine Klarstellung nochmal klarzustellen.
Doch die Defensive liegt ihm nicht so; davon bekommt Herr Laun schlechte Laune. Der katholische Taliban vom Nordrand der Alpen spuckt Gift und Galle. Doch jetzt heißt es: clever sein. Nichts anmerken lassen! Einfach mal nach der eigenen Unvorsicht den Feind zur Vorsicht mahnen! Das ist cool:

„Aber seid vorsichtig, Euer Spott könnte auch die Muslime treffen, die zwar anders als die Christen, aber doch auch überzeugt sind, dass Gott straft – und auf Euren Angriff vielleicht anders reagieren als ich es tue!?“

So steht es im Original: erst das Ausrufe-, dann das Fragezeichen. Laun verzichtet darauf, näher zu erläutern, wie „die Muslime“ seines Erachtens reagieren könnten.
Hören Sie mal zu, Sie doofer Hassprediger! Was halten Sie eigentlich davon, wenn Sie mal auf einen Sprung nach Duisburg kommen. Wollen wir mal sehen, ob dann „die Duisburger“ auf Ihren Angriff vielleicht anders reagieren als ich es tue!?

Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.

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