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Afghanistan: Keine Beteiligung am "Konzept der Vernetzten Sicherheit"

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Berlin (ots) – Mit Blick auf die internationale Afghanistan-Konferenz hat Caritas-Präsident Peter Neher eine Beteiligung des von der Bundesregierung geforderten "Konzepts der Vernetzten Sicherheit" abgelehnt. "Wir begrüßen es, dass die Regierung zusätzliche Mittel für die Arbeit der Hilfsorganisationen in Afghanistan in Aussicht stellt, halten es aber für inakzeptabel, dass die Vergabe dieser Gelder an sicherheitspolitische Bedingungen geknüpft ist", sagte Neher bei der heutigen Vorstellung des Jahresberichts von Caritas international in Berlin. "Als Christen müssen wir dort helfen, wo Not herrscht, und nicht dort, wo es außenpolitisch oder gar militärisch erfolgversprechend ist." Politische Unabhängigkeit sei für die Helfer und Partner vor Ort überlebensnotwendig, um nicht zur Zielscheibe von Aufständischen zu werden. "Wir appellieren an die Regierung, die Verknüpfung von Hilfsmitteln mit dem Konzept der Vernetzten Sicherheit aufzuheben und die Eigenverantwortung und komplementäre Zielsetzung der Hilfsorganisationen zu respektieren."

Von den Teilnehmern der heutigen Afghanistan-Konferenz forderte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, ein klares Bekenntnis, sich unabhängig von militärischen Rückzugsplänen weiter für die Demokratisierung und den Wiederaufbau des Landes zu engagieren. "Die Menschen in Afghanistan brauchen weiter unsere Unterstützung. Die dortige Regierung wird noch lange nicht in der Lage sein, den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten." Außerdem forderte Müller größere Anstrengungen im Kampf gegen die ausufernde Korruption: "Sie ist ein großes Entwicklungshindernis und darf anderen politischen oder militärischen Problemen nicht untergeordnet werden."

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