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Die Biennale Musik & Kultur der Synagoge – Abschlussveranstaltungen

uploads_media_Asamblea_Mediterranea Duisburg – Die Biennale Musik & Kultur der Synagoge verabschiedet sich mit zwei Glanzlichtern aus dem Festivalreigen im Kulturhauptstadtjahr. Am Sonntag, 4. Juli entführt der Autor Joseph Opatoshu (1886-1954) das Publikum ins mittelalterliche Regensburg und liefert einen Zeitspiegel der Vertreibung der Juden im Jahre 1519. Ein Gastbeitrag der Stadt Regensburg anlässlich der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Am Samstag, 10. Juli schließlich verzaubert die Gruppe „Asamblea Mediterranea“ ihr Publikum mit einem musikalischen Dialog zwischen der Kultur der Sepharden und Aschkenazen.

Sonntag, 4. Juli 2010

Ein Tag im jüdischen Regensburg mit Joseph Opatoshu und Marc Chagall

Opatoshu, einer der bedeutenden jiddischen Prosaautoren seiner Zeit und enger Freund Marc Chagalls, widmete sich in seinen Romanen und Erzählungen mit Vorliebe Themen aus der jüdischen Geschichte wie in seiner 1933 erschienenen Erzählung Ein Tag in Regensburg. Im Programm werden die Hintergründe der Geschichte und Freundschaft zwischen Opatoshu und Chagall vorgestellt, eine deutsch-jiddische Lesung schließt sich an. Unkonventionell ergänzt wird das Literaturprogramm durch die Musik-Tanz- Performance, das Entstehen eines Bildes während der Aufführung und die Arbeit mit Video-Projektionen, die sich ebenfalls live entwickeln. Ausstellungsbeiträge runden das Gesamtprogramm ab.

Mitwirkende sind bei der Lesung Manuela Dennerlohr (deutsch) und Evita Wiecki (jiddisch), bei der Musik-Tanz-Performance: Heinz Grobmeier (Musik), Elisabeth Herrmann (Tanz), Oleg Kuzenko und Sabine Baumgartner (Videoaktion).

4. Juli 2010, 11.00 Uhr, Synagoge Duisburg, Springwall 16, 47051 Duisburg

Tickets: 5,- / 4,- €, weitere Infos: www.eintaginregensburg.de

Samstag, 10. Juli 2010

Musik der Sepharden und der Aschkenazen & Spezialitäten der jüdischen Küche

„Es ist Zeit für Liebe, meine Braut, komm in meinen Garten“, heißt es in einem Gedicht aus dem 10. Jahrhundert. Die Gruppe „Asamblea Mediterranea“ verzaubert das Publikum mit einem musikalischen Dialog zwischen der Kultur der Sepharden und Aschkenazen. Poetische Balladen, Liebeslieder und Festtagsgesänge erzählen von märchenhaften Lebensfreuden und sehnsuchtsvoller Wehmut.

Im Anschluss an das Konzert besteht die seltene Gelegenheit, im Gemeindehaus Stiepel einen Abend mit jüdischen Spezialitäten des einzigen koscheren Restaurants Nordrhein-Westfalens „Die Kurve“ (Düsseldorf) zu genießen. Die israelischen Köche Yoram und Shimon verwöhnen mit mediterranen Köstlichkeiten, wie z. B. mit Lammfleisch gefüllte Artischocken in Zitronen-Sauce, Süßkartoffeln in Knoblauch und Rosmarin, einem üppigen Salate-Buffet oder Malabi – eine Süßspeise mit Himbeersauce und Rosenwasser – und vielem mehr.

Die Musik der Sepharden ist von nordafrikanischen und südspanischen Rhythmen sowie griechischen und südslawischen Volksmusiken geprägt. Sepharden sind Juden, die ursprünglich aus Spanien, Portugal, Nordafrika oder dem Nahen Osten stammten.

Aschkenazen nennen sich Juden, die ursprünglich aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Osteuropa stammten. Das Wort „Aschkenazen“ leitet sich vom hebräischen Wort für Deutschland ab, Jiddisch ist ihre Sprache. Innerhalb der jüdischen Welt gibt es vielerlei Spannungen zwischen Sepharden und Aschkenazen. „Asamblea Mediterranea“ zeigt mit ihrem Konzertprogramm auf, was die beiden Kulturen vereint. Der musikalische Brückenschlag entführt das Publikum in eine betörend andere Welt.

10. Juli 2010, 19.00 Uhr Konzert / ab ca. 21.00 Uhr jüdisches Spezialitäten-Buffet, Dorfkirche Stiepel, Brockhauser Str. 72 a, 44797 Bochum,

Tickets: Konzert: 8,- / erm. 6,- €, Konzert & Kulinarik: 35,- / erm. 30,- €.

Karten zu den Veranstaltungen sind über die Ticket-Hotline RUHR.2010 unter

01805 15 2010 (Festnetztarif 0,14 EUR/Min., Mobilfunkpreis max. 0,42 EUR/Min.)

sowie an den jeweiligen Tageskassen erhältlich.

Das Ruhrgebiet ist in Deutschland die Region mit den meisten jüdischen Gemeinden. Hier sollen die vergessenen Werke der europäischen Synagogen neu erklingen. Über 70 Jahre nach der Pogromnacht von 1938 will die Biennale Musik & Kultur der Synagoge die in Deutschland nahezu zerstörte Tradition synagogaler Musik des Judentums in Erinnerung rufen, neu beleben und damit einen Querschnitt aus der großen Tradition deutsch-jüdischer Musik bieten.

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