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WM: Tränengas gegen Ordner in Durban

Lohnkonflikt zwischen Organisationskomitee und Arbeitern eskaliert

Durban – Nach dem Sieg der deutschen Mannschaft gegen Australien im Moses-Mabhida-Stadium von Durban kam es zu heftigen Protesten der WM-Ordnungskräfte. Die südafrikanische Polizei hat die Demonstration der WM-Ordner gewaltsam aufgelöst. Die rund 500 als Ordner im Fußballstadion von Durban eingesetzten Arbeiter protestierten dagegen, dass ihnen sei nur ein Bruchteil dessen bezahlt worden sei, was die FIFA ihnen zugesagt habe. Die Polizei ging gegen die Demonstranten mit Tränengas und Gummigeschossen vor.

Zunächst machten Hunderte wütende Ordner ihrem Ärger in der Tiefgarage unter dem Stadion Luft. Nachdem die Polizei den Arbeitern eine zehnminütige Frist setzte, vertrieb sie die Ordner aus der Garage. Vor dem Stadion seien dann gegen einen Teil der Gruppe Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt worden. Mindestens eine Frau wurde von einem Gummigeschoss verletzt. Mindestens zwei Teilnehmer wurden festgenommen; einer von ihnen habe der Polizei eine Pistole übergeben.

Die Teilnehmer der Demonstration am Sonntagabend sprachen von einem friedlichen Protest und zeigten sich überrascht über die Reaktion der Sicherheitskräfte. Der Grund für die Randale war, dass die FIFA die Löhne nicht in der versprochenen Höhe zahlte. Nur ein Bruchteil davon sei ausbezahlt worden. Ausgemacht gewesen seien umgerechnet 161 Euro am Tag, gezahlt worden seien aber nur 20,50 Euro.

Am Montag reagierten die Ordner und verweigerten die Arbeit auch in anderen WM-Stadien. "Wir sind in den Streik getreten. Die Polizei übernimmt", sagte ein Ordner. Am Green-Point-Stadion von Kapstadt kam es deshalb zu erheblichen Verzögerungen für die Besucher. In Johannesburg saßen 1000 Fans vor dem Duell der Niederlande mit Dänemark fest, weil einige Busfahrer streikten.

In einer Mitteilung des Organisationskomitees wurde den streikenden Ordnungskräften mit Konsequenzen gedroht: "Wir respektieren die Rechte der Arbeiter, halten es aber für inakzeptabel, dass sie die Abläufe an einem Spieltag stören. Deshalb behalten wir uns Maßnahmen vor", erklärte OK-Chef Danny Jordaan, der den Disput über die Löhne bestätigte: "Es handelt sich hierbei um einen Streit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern über die Gehälter."

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