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Vizepräsident des Zentralrats der Juden warnt vor Hysterie wegen Entgleisung von ZDF-Moderatorin

 KMH

Leipzig (ots) – Nach der verbalen Entgleisung von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein warnt der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, vor Hysterie: "Die Moderatorin hat es bedauert, das ZDF hat es bedauert. Da gibt es deutlich keine böse Absicht", sagte er gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Dienstag-Ausgabe). "Wir sollten das nicht hysterisch betrachten."

Die Journalistin hatte in der Halbzeitpause des WM-Spiels Deutschland gegen Australien erklärt, für den lange glücklosen Stürmer Miroslav Klose müsse sein Tor wohl wie ein "innerer Reichsparteitag" gewesen sein. Im Internet kam es umgehend zu heftigen Proteststürmen, das ZDF entschuldigte sich nach dem Abpfiff.

Graumann begrüßte diesen schnellen Schritt. "Die kritische Anmerkung ist öffentlich gemacht worden. Sie ist verstanden und akzeptiert worden", sagte der Vizepräsident. "Ich glaube, es wird sich nicht wiederholen." Außerdem gebe es nach dem "grandiosen Spiel der deutschen Mannschaft" viel Grund zur Freude. "Das sollten wir uns nicht selbst vermiesen, wenn es denn nicht unbedingt nötig ist. Ich finde, in dem Fall ist es nicht unbedingt nötig."

Den Ausdruck der Profijournalistin findet Graumann dennoch unglücklich. Er wolle aber nicht als Sprachpolizei auftreten. "Ich glaube, dass ist ihr einfach so rausgerutscht." Der Begriff sei inzwischen leider zu einem umgangssprachlichen Idiom geworden. "Viele Menschen denken gar nicht an die NSDAP in dem Moment, wenn sie es sagen. Aber es wäre mir lieber, wenn es nicht existieren oder nicht so häufig verwendet würde."

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