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Janssen: Unverschämtes Verhalten von Earport

Lehmbruck-Museum in Duisburg/Germany
Image via Wikipedia

Am Rande der Pressekonferenz zum Resümee der Duisburger Akzente gab Kulturdezernent Karl Janssen einen Überblick über die aktuellen Ereignisse bezüglich des Hundertmeisters und fand scharfe Worte für das Verhalten der Künstler Stäbler und Shim. Zudem: Zaun um den Kant-Park kommt definitiv.

Zwischen dem Hundertmeister und der Gebag, so Janssen, bestünde ein Mietvertrag über 6000 Euro. Von diesem habe die Stadt nichts gewusst. Allerdings gäbe es einen Ratsbeschluss, nachdem das Hundertmeister ein Recht auf mietfreie Räume hätte.

„Die Finanzen müssen auf jeden Fall geklärt werden,“ so Janssen. Ebenso wie die weitere Zukunft: Laut des Konsolidierungskonzepts der Stadt wären die Zuschüsse für das Hundertmeister auf knapp 100.000 Euro pro Jahr reduziert – hier müsse aber die Stellungnahme der Bezirksverwaltung abgewartet werden. Der Mietvertrag mit der Gebag ist zum Mai 2011 gekündigt, weiteres müsse man klären.

Frank Jebavy, ehemaliger Leiter der Kulturstätte, erhellte die Hintergründe: Bei der Gründung sei das Hundertmeister auch als Haus für die freie Theaterszene geplant gewesen. Der damalige Zuschuss hätte allerdings nicht ausgereicht und so sei man auf die

Ist für die Betreiber des Duisburger Hundertmeister bald das letzte Bier getrunken?

Zweiteilung zwischen Geschäfts- und Zweckbetrieb gekommen. „In den ersten Jahren ist der Geschäftsbetrieb auch noch sehr gut gelaufen,“ so Jebavy.

Das das Hundertmeister mehr und mehr kommerzielle Elemente im Programm habe, sei auch dem wirtschaftlichen Zwang anzulasten. Desweiteren müssten eigentlich auch Bilanzen vorliegen um die Mittelverwendung klären zu können.

Wobei, so Janssen, es in Duisburg eine Untugend gäbe: „Die Stadt gründet Institutionen ohne sich im Vorhinein eine Finanzierung zu überlegen.“ Mit ihm ginge das nicht mehr.

Die Kulturszene am Dellplatz würde auf jeden Fall gewünscht, aber die Zukunft des Hauses Hundertmeister stünde momentan in den Sternen. Allerdings sei man mit allen Beteiligten im Gespräch.

Scharfe Worte fand Janssen dann für das Gebaren der Künstler Stäbler und Shim: „Es ist ein unverschämtes Verhalten, wenn man inmitten der Verhandlungen Fakten schafft.“

Der Umzug nach Mülheim und die Ankündigung eines letzten Konzertes um die öffentliche Debatte anzufachen – das könne man machen. Dabei sollte man aber die Geschichte des Ganzen berücksichtigen – das Gebäude am Hafen sei zur Hälfte privat, zur Hälfte öffentlich finanziert.

So sei der unterer Raum bei Earport das Atelier, der obere dann die privatfinanzierte Wohnung gewesen. Der Wunsch, ein Archiv für Neue Musik in diesen Räumlichkeiten zu schaffen sei von der Stadt begrüßt worden. Man habe den Künstlern dann das Kurt-Sandbeek-Haus angeboten. Dieses Angebot sei abgelehnt worden und man befand sich noch in Verhandlungen. „Reisende soll man nicht aufhalten,“ so Janssens Schlussatz.

„Ja“, antwortete der Kulturdezernent schließlich auf die Frage nach dem Zaun um den Kant-Park. Die Idee des neuen Lehmbruck-Direktors Steckers habe ihm auch zunächst Bauchschmerzen verursacht.

Aber es ginge nicht, wie er ausdrücklich betonte, um eine Separierung. Vielmehr soll der Park als öffentliches Gut herausgestellt und nur Nachts verschlossen werden. Der Zaun komme auf jeden Fall, die Finanzierung erfolge im Rahmen des Budgets des Museums. Ob und wie der Zaun dann mit der Kunstvorstellung des Hauses kombiniert werde, das müsse man dann abwarten.

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